Messe, Musik und Genuss im Klauser Rebgarten

“1. Klauser Weinbaufest” auf “Pfarrers Bühel” mit Liegestühlen zwischen Rebstöcken
Klaus “A Beerli vu mir isch sicher in dem Glas dinna”, erinnerte sich Walter Bischoff beim Genuss eines Glases Wein. An seinen Ernteeinsatz im Klauser Weingarten “Pfarrers Bühel” vom 13. September vergangenen Jahres und an den dabei erlebten Regen. Gelegenheit zum Genuss gab ihm und etlichen anderen Besuchern das erste Weinbaufest.

Dieses begann mit einer Heiligen Messe, die Pfarrer Pio Reinprecht mit den Besuchern feierte und von der Bürgermusik unter Leitung von Manuela Vonbun musikalisch umrahmt wurde. Der 0,35 Hektar große Weingarten ist im Besitz der Pfarrgemeinde und im Pachtvertrag mit der Gemeinde ist festgelegt, dass der jeweilige Pfarrer auch Anspruch auf einen kleinen Teil des vor Ort gelesenen und von Winzern der Partnergemeinde Donnerskirchen verarbeiteten Weines hat.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Nachdem die Weinerzeugung durch die Reblaus (1890 bis 1900) und die Verfügbarkeit günstigen Südtiroler Weins durch den Bau des Arlberg-Bahntunnels zum Erliegen gekommen war, wurden 1981 auf “Pfarrers Bühel” wieder Reben angepflanzt und zwei Jahre später der erste Wein geerntet. Mittlerweile stehen auf dem Hang vor allem Stöcke mit Müller Thurgau, Bouvier, Savignon Blanc und Chardonnay, daneben noch vereinzelte andere Sorten. “Daraus machen wir einen gemischten Satz”, erklärt Roland Frick, der zusammen mit seiner Frau Regine 2022 die Prüfung zum “Diplom-Sommelier” mit sehr gutem Erfolg abgelegt hat.

Beide gehören zu einer engagierten Truppe, der unter anderem auch Christa und Jürgen Bischoff angehören. Letzterer freute sich in seiner Begrüßung darüber, dass “einige echt Herzblut investieren und einer sogar die Weinbauschule macht”. Das Fest sei nicht nur der erfreulichen Entwicklung von Rebgarten und Qualität der Weine gewidmet, sondern auch als besonderes Dankeschön an die Weinhandelsfamilie Steurer gedacht.

Gerhard Steurer hat 1980 von einem Winzer aus dem südsteirischen “Vulkanland” eine rund 1300 Kilogramm schwere, um das Jahr 1920 gebaute Baumpresse bekommen und sie nach dem Transfer mit einem Sondertransport an die Gemeinde weitergeschenkt. Sie ist Kernstück des “Torggel”, in dem es neben sanitären Anlagen auch Platz für Hilfsmittel und Werkzeuge gibt.

Der Dank für die großzügige Spende ist auf einer Tafel festgehalten, die neben einer mit den Wappen der Partnergemeinden Klaus und Donnerskirchen an der Straße zugewandten Seite der Presse befestigt ist. Die Tafeln enthüllten Morscher und Steurer, gleich danach wurde darauf mit Champagner angestoßen, den Regine Frick gekonnt mit einem “Sabrierschwert” geöffnet hatte.

Beim Fest hatten die Besucher die Möglichkeit an der “Weinbar” am oberen Teil des Torggels verschiedene Rebensäfte und die “Winzerplatte” zu genießen. Und zwar ebenso wie die von Metzger Gernot Kopf, Sohn Aaron und Ulli Bischoff an dessen “Feuerring” zubereiteten Würsten oder Schweinebauchstücken an einem der als Tische aufgestellten Fässer oder einer Kiste neben den zwischen den Rebstöcken platzierten Klapp- oder Liegestühlen.

“Wir sind froh, dass es mit dem Weinbau bei uns weitergeht und haben zur Aufwertung des Platzes auch für eine neue Bespannung (zur Beschattung) gesorgt”, hatte bei seinen Grußworten Bgm. Simon Morscher festgestellt. Vor allem aber darauf verwiesen, dass die verfügbare Menge kleiner ist als die Nachfrage, der Rebensaft jeweils nach spätestens vier Wochen ausverkauft. Großes Lob für die Entwicklung des Klauser Weines hatte auch Peter Stöger, Betreiber der Röthner “Vinothek im Zehentkeller” und künftiger Präsident des Vorarlberger Sommeliervereins. AME







