Gemeinsam für Naturvielfalt angepackt

Goldrute und Springkraut im Einsatz an Vielfaltertagen im Frastanzer Ried entfernt.
Frastanz Das Europaschutzgebiet „Frastanzer Ried“ steht unter besonderem Schutz und beherbergt eine Vielzahl seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Die artenreiche Vegetation wird jedoch von nicht heimischen Arten, den Neophyten, verdrängt. Um deren Ausbreitung zu verhindern, wurde auch dieses Jahr zur Tat geschritten.

Hohe Wertschätzung
Als Regionsmanagerin der Europaschutzgebiete im Walgau freute sich Romana Steinparzer über 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an sechs Einsatztagen, an denen im Frastanzer Ried angepackt wurde. Im März rückten Freiwillige am artenreichen Spondaweiher zur Gehölzpflege an. Den Neophyten wurde fünf Mal zu Leibe gerückt, dreimal dem Drüsigen Springkraut und zweimal der Späten Goldrute, zum Teil durch Herausreißen mit der Wurzel und zum Teil durch kleinflächiges Mähen. Die Marktgemeinde Frastanz unterstützte durch den Abtransport und die fachgerechte Entsorgung des Pflanzenmaterials. Durch die freiwilligen Einsätze wurde ein wertvoller Beitrag zur Artenvielfalt im Frastanzer Ried geleistet.

Das Frastanzer Ried erfährt seit 2015 als Europaschutzgebiet (Natura 2000) besonderen Schutz. Auf nur 39 Hektar sind mehr als 380 Pflanzenarten nachgewiesen, darunter seltene und gefährdete Arten wie die Sumpfgladiole und die Sibirische Schwertlilie. Auch für die Tierwelt zählt das Frastanzer Ried mit über 500 Schmetterlingsarten, 220 Spinnenarten und 110 Wildbienenarten zu den Hotspots der Artenvielfalt in Vorarlberg.

Die enorme Artenvielfalt ist das Ergebnis einer jahrhundertelangen extensiven landwirtschaftlichen Nutzung mit nur einer Mahd im Herbst und dem Verzicht auf Düngung. Die Streuwiesen dürfen bis zur Mahd nicht betreten werden, jedoch kann von den befestigten Wegen aus die Artenvielfalt bestaunt werden. Aus Rücksicht vor bodenbrütenden Vögeln müssen Hunde an die Leine.

Engagierter Einsatz
Zu den Mithelfern an den Vielfaltertagen in Frastanz zählte Gemeinderat Robert Schöch. Vielfaltertage werden vom Montafon bis zum Bodensee angeboten. Weitere Einsätze im Bezirk Feldkirch finden am 11., 14., 18., 21., 25. und 28 Juli sowie dem 1. August und dem 5. und 12. September im Europaschutzgebiet Bangs-Matschels statt. HE



Weitere Infos und Anmeldung unter naturvielfalt.at/terminkalender