Null-Fehler-Garantin auf Medaillenjagd

Springreiterin Katharina Rhomberg glänzt auf höchster Ebene und greift mit Cuma 5 erneut nach EM-Medaille.
A Coruña Wenn Katharina Rhomberg heute bei der Europameisterschaft der Springreiter im spanischen A Coruña auf ihrem zwölfjährigen Westfalen-Wallach Cuma 5 ins Viereck des Casas Novas Equestrian Centers einreitet, geht es nicht nur um Sekunden, Stangen und Medaillen. Es geht um eine Fortsetzung jener Erfolgsgeschichte, die vor zwei Jahren in Mailand mit der historischen EM-Bronzemedaille begann, vor einem Jahr in Paris mit ihrem Olympiadebüt ein Fortsetzung fand – und seither kein Ende zu kennen scheint.
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Erfahrenes EM-Quartett
Die 32-jährige Dornbirnerin ist längst mehr als eine Hoffnungsträgerin im österreichischen Reitsport. Sie ist zur verlässlichen Größe im internationalen Parcours gereift. Gemeinsam mit ihren Paradepferden Cuma 5 und Colestus Cambridge bildet sie jenes Duo, das dem rot-weiß-roten Team Stabilität, Erfahrung und Klasse verleiht. „Wir wissen, wie viel zusammenpassen muss“, sagt Rhomberg – und spricht damit aus, was den Springreitsport auf absolutem Topniveau ausmacht.
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sterreichs Springreiter haben bei der EM in Mailand unerwartet die Bronzemedaille gewonnen und damit auch das Ticket fr die Olympischen Spiele geholt – erstmals mit einem Team seit Atlanta 1996. Das OEPS-Team mit Alessandra Reich, Gerfried Puck, Katharina Rhomberg und Max Khner […]](/2025/07/ABD0055-20230901-1-768x609.jpg)
Das kontinentale Championat in der Hafenstadt in der Region Galizien im Nordwesten Spaniens zählt zu den Saisonhöhepunkten für Österreichs Springreitelite. Über fünf Umläufe und vier Wettkampftage entscheidet sich, wer am Ende um Edelmetall kämpft. Österreich tritt mit einem eingespielten und erfahrenen Quartett an: Neben Rhomberg wurden der Tiroler Max Kühner, die Oberösterreicherin Alessandra Reich und der Steirer Markus Saurugg im Team nominiert. Nach Bronze 2023 in Mailand will das OEPS-Quartett auch in Spanien wieder überraschen.
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Bereits das Zeitspringen zum EM-Auftakt fließt ins Gesamtklassement ein. Donnerstag folgt der erste Teamumlauf, Freitag fällt die Entscheidung um die Teammedaillen. Das Einzelfinale der Top 25 steigt nach einem Ruhetag am Sonntag. „Wir wissen, dass alles möglich ist und wofür wir im Stand sind. Im Teambewerb rechnen wird uns nicht zuletzt aufgrund der letzten Resultate realistische Chancen aus. Im Einzel wäre es natürlich ein absoluter Traum, wenn ich mich auch im Finale der Besten präsentieren könnte.“
Null-Fehler-Garantin
Weil Rhomberg derzeit so gut in Form ist wie nie. Ihr Debütjahr auf der Global Champions Tour (GCT) verläuft spektakulär: Zwei fehlerfreie Ritte beim GCL-Bewerb in Madrid, Tagessieg beim Premiereneinsatz in Mexiko City – und aktuell Rang drei mit den Shanghai Swans in der Teamwertung nach acht von 16 Stationen. Neben Stars wie dem dreimaligen britische Team-Olympiasieger Ben Maher, den Deutschen Daniel Deußer und Christian Ahlmann, Antoine Ermann aus Frankreich und Landsmann Max Kühner hat sich die Dornbirnerin zur Null-Fehler-Garantin entwickelt.



Doch Rhombergs Blick bleibt fokussiert auf den nächsten Einsatz. „Das Schönste wäre, wenn wir am Finaltag mit mehreren österreichischen Paaren am Start stehen“, betont sie. Ihr Anspruch: Konstanz, Konzentration – und dann sehen, was rauskommt. Ihr Credo: „Der Sport schreibt manchmal die verrücktesten Geschichten.“
Calgary statt Avenches
Dass Rhomberg aktuell zur Weltklasse zählt, zeigt auch eine andere Tatsache: Ursprünglich hätte Österreich Anfang September im EEF-Nationencup-Finale in der westschweizer Gemeinde Avenches(Kanton Waadt) starten sollen. Doch die Auftritte in der GCT führten dazu, dass die rot-weiß-rote Equipe kurzfristig eine Einladung zum prestigeträchtigen CSIO Spruce Meadows Masters in Calgary erhielt – einem der bedeutendsten Nationenpreise der Welt. „So eine Einladung schlägt man nicht aus. Das ist wie Wimbledon oder die US Open im Tennis“, erklärt Rhomberg.