Wie einst bei Alcaraz: Kitzbühel setzt auf Joel Schwärzler

19-jähriger Harder wird bis 2028 bei Generali Open aufschlagen.
Kitzbühel Wenn das Generali Open von 19. bis 26. Juli die rot-weiß-roten Hoffnungen auf den Kitzbüheler Sand ruft, ist ein Vorarlberger mittendrin: Der 19-jährige Harder Joel Schwärzler hat vom Kitzbüheler Tennis Clubs (KTC) eine Wildcard für den Hauptbewerb des ATP-250-Turniers erhalten. Für den aktuell besten Tennisspieler Vorarlbergs ist es der dritte Auftritt beim traditionsreichen Heimturnier – doch diesmal soll es mehr werden als ein Achtungserfolg.
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Lohn und Chance zugleich
Spätestens seit seinem Triumph im Junioren-Doppel bei den French Open 2024 zählt Schwärzler zu den größten Zukunftshoffnungen im österreichischen Tennis. Die Einladung nach Kitzbühel ist Lohn und Chance zugleich. „Ich freue mich riesig über die Wildcard. Kitzbühel ist ein ganz besonderes Turnier für mich“, sagt der Linkshänder.


Mit der Wildcard geht auch eine längerfristige Kooperation mit dem Veranstalter des Generali Open einher – bis 2028 soll Schwärzler regelmäßig in der Gamsstadt zum Schläger greifen. Ein Konzept, das sich bewährt hat: Auch Dominic Thiem wurde in jungen Jahren fünfmal mit einer Wildcard ausgestattet und zum Aushängeschild des Turniers. Schwärzler folgt nun auf diesen Spuren.
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2021 Vertrag mit Alcaraz
Auch mit Carlos Alcaraz wurde 2021 so eine Kooperation getroffen – hier stand allerdings eine vertragliche Hürde im Weg: Aufgrund seines kometenhaften Aufstiegs wurde diese Vereinbarung bei einer Top-10-Weltranglisten-Platzierung obsolet – was bei Alcaraz schnell der Fall war.

Das Generali Open beginnt am Samstag (20. Juli) mit der Qualifikation, der Hauptbewerb startet am Montag (22. Juli). Schwärzler (ATP 384) wird sowohl im Einzel als auch im Doppel an den Start gehen. Gemeinsam mit dem Wiener Neil Oberleitner erhielt er auch eine Wildcard für den Doppelbewerb.

Die direkte Aufnahme von Filip Misolic (ATP 105) und Sebastian Ofner (ATP 141) ins Hauptfeld machte den Weg frei für zwei heimische Wildcards: Neben Schwärzler profitierte auch Lukas Neumayer (ATP 168) von verletzungsbedingten Absagen internationaler Spieler wie Laslo Djere oder Marin Cilic. Eine weitere Wildcard vergab Lizenzgeber Octagon an Wimbledon-Achtelfinalist Nicolas Jarry aus Chile.
Vier knappe Niederlagen
Die Erinnerungen von Schwärzler an seine Auftritte in der Gamsstadt sind durchwachsen: Bei seinem Debüt 2023 scheiterte er in der ersten Runde der Qualifikation mit 4:6, 1:6 an Dennis Novak, ein Jahr später unterlag er in Runde eins der Hauptrunde auf dem Centercourt dem Brasilianer Thiago Seyboth Wild 2:6, 6:7(6).

Auch im Doppel stehen zwei Erstrunden-Niederlagen zu Buche: 2023 zusammen mit Filip Misolic ein 6:7(6), 6:2, 7:10 gegen die Italiener Simone Bolelli/Andrea Vavassori und 2024, an der Seite des Dornbirners Philipp Oswald bei dessem letzten ATP-Turnier, ein 6:3, 2:6, 11:13 gegen Romain Arneodo/Sam Weissborn (MON/AUT).

Für Joel Schwärzler ist Kitzbübel mehr als nur ein Heimspiel: Es ist die Chance, sich im Herren-Tennis zu etablieren und ins Rampenlicht zu schieben.