Freude auf Pferderücken im Therapiestall

Heimat / 30.07.2025 • 14:00 Uhr
Im Therapiestall des LZH Dornbirn trainieren beeinträchtigte Kinder und Erwachsene mithilfe der Hippotherapie ihre Bewegungsabläufe.
Im Therapiestall des LZH Dornbirn trainieren beeinträchtigte Kinder und Erwachsene mithilfe der Hippotherapie ihre Bewegungsabläufe.Bernadette von Sontagh

Therapiestall des LZH Dornbirn bietet besonderes Angebot für beeinträchtigte Menschen an.

Lustenau Im Dornbirner Foracheck, nahe der Furt, hat sich ein wahrer Schatz für viele Kinder und Erwachsene mit Beeinträchtigungen etabliert: der Therapiestall des Landeszentrums für Hörgeschädigte. Hier werden das ganze Jahr über Hippo- und Ergotherapie sowie heilpädagogische und therapeutische Förderungen auf dem Pferd angeboten. Diese Woche findet ein besonderes Highlight statt: Eine ganze Woche lang können Kinder mit Beeinträchtigungen vom Schulheim Mäder die Vorteile der Hippotherapie genießen, während sie ihre Bewegungsabläufe auf dem Pferderücken trainieren. Diese Initiative, die vor Jahren von den Eltern des Schulheims ins Leben gerufen wurde, erfreut sich großer Beliebtheit und ist zu einem fixen Bestandteil im Angebot des LZH-Stalls geworden.

Freude auf Pferderücken im Therapiestall: Ferdi geht gerne im angrenzenden Wald eine Runde mit dem Therapiepferd.
Ferdi geht gerne im angrenzenden Wald eine Runde mit dem Therapiepferd.
Freude auf Pferderücken im Therapiestall: Hippotherapeutin Barbara Bär freut sich immer sehr auf diese besondere Woche. Sie kann den Kindern auf dem Pferderücken vieles mitgeben.
Hippotherapeutin Barbara Bär freut sich immer sehr auf diese besondere Woche. Sie kann den Kindern auf dem Pferderücken vieles mitgeben.

Physiotherapie auf dem Pferd

Fünf Hippotherapeutinnen betreuen das ganze Jahr über wöchentlich rund 25 Kinder und Erwachsene, die Hippotherapie erhalten. Sie hilft dabei, die Muskulatur zu stärken und Schmerzen zu lindern. „Die Interaktion mit dem Pferd bewirkt viel. Die Kinder und Erwachsenen haben vor allem auch Spaß mit dieser spielerischen Art von Therapie“, erklärte Hippotherapeutin Barbara Bär. Viele der Teilnehmenden sind oft therapiemüde. Die Bewegungen des Pferdes übertragen sich auf die Reiter und aktivieren deren Muskulatur. „Der Therapiestall ist für mich ein Herzensprojekt, das wir 2008 verwirklichen konnten. Alle Menschen in Vorarlberg, die ein Handicap haben, sollen die Möglichkeit haben, Zugang zu diesem Angebot zu bekommen“, sagte LZH-Geschäftsführer Johannes Mathis. Der Therapiestall kann jedoch ohne private Spender nicht aufrechterhalten werden. Ein Grund, weshalb er alle Hebel in Bewegung setzt, Spender für den Erhalt des Stalles zu finden.

Freude auf Pferderücken im Therapiestall: In der Hippotherapie-Woche sind Kinder vom Schulheim Mäder täglich zwei Mal auf dem Pferd und trainieren ganz spielerisch ihre Muskulatur und die Bewegungsabläufe.
In der Hippotherapie-Woche sind Kinder vom Schulheim Mäder täglich zwei Mal auf dem Pferd und trainieren ganz spielerisch ihre Muskulatur und die Bewegungsabläufe.

Maßgeschneiderte Therapie

„Jede Therapieeinheit ist auf die Kinder angepasst. Wir wissen, welche Bewegung bei jedem einzelnen gefördert werden muss“, erklärte Hippotherapeutin Susanne Sperger-Bertsch. In dieser Sommerwoche sind neun Kinder angemeldet. Zwei Therapeutinnen begleiten sie bei der Hippotherapie, unterstützt von zahlreichen Betreuerinnen, die zwischen den Reiteinheiten mit den Kindern spielen. Sibylle Thalmann ist dieses Jahr mit ihrer Tochter Alissa (20) als Betreuerin dabei. „Die Kinder sind glücklich, wenn sie reiten. Es ist wunderschön zu beobachten, welche Freude sie daran haben und welche Fortschritte sie in dieser Woche erzielen“, sagte Thalmann beeindruckt.

Freude auf Pferderücken im Therapiestall: Auch Susanne Sperger-Bär (rechts) ist als Hippotherapeutin im Einsatz und hilft die Beweglichkeit zu verbessern.
Auch Susanne Sperger-Bär (rechts) ist als Hippotherapeutin im Einsatz und hilft die Beweglichkeit zu verbessern.
Freude auf Pferderücken im Therapiestall: Alissa und Sibylle Thalmann sind Betreuerinnen in dieser Woche und sehen die Fortschritte, die die Kinder in dieser Woche machen.
Alissa und Sibylle Thalmann sind Betreuerinnen in dieser Woche und sehen die Fortschritte, die die Kinder in dieser Woche machen.

Wohlbefinden stärken

Trotz regnerischem Wetter trotzen Kinder, Hippotherapeutinnen und die sechs Therapiepferde den Bedingungen. „Wir können im überdachten Stall reiten oder im angrenzenden Wald“, sagte Susanne Sperger-Bertsch. Reiter Moritz zieht es in die Natur und absolviert im Regen seine Therapierunde. Glücklich kehrt er nach einer halben Stunde aus dem Wald zurück. „Unsere Pferde werden darauf trainiert, auch in stressigen Situationen ruhig zu bleiben. Sie erhalten unter anderem Gelassenheitstraining“, erklärte Bär. Die Pferde drehen ruhig ihre Runden mit den Kindern und befolgen die Anweisungen der Pferdeführerin. „Der Stall ist auf Spenden angewiesen. Wenn ein Pferd beispielsweise zum Tierarzt muss, sind Mehrkosten zu erwarten. Auch brauchen wir genügend Pferde, um diese Art von Therapie anbieten zu können, da die Tiere nicht durchgehend belastet werden können“, so Bär. Sie schätzt den unermüdlichen Einsatz von Geschäftsführer Mathis, der immer wieder Spender für den Stall findet. Ohne diesen Einsatz könnte dieser Stall nicht aufrechterhalten werden. BVS

Freude auf Pferderücken im Therapiestall: Die Kinder warten geduldig bis sie an der Reihe sind und auf den Rücken der Therapiepferde dürfen.
Die Kinder warten geduldig bis sie an der Reihe sind und auf den Rücken der Therapiepferde dürfen.
Freude auf Pferderücken im Therapiestall: Kim (rechts) hat großen Spaß in dieser Woche.
Kim (rechts) hat großen Spaß in dieser Woche.
Freude auf Pferderücken im Therapiestall: Auch für Kim ist es soweit: Sie ist an der Reihe und darf mit dem Pferd ihre Runden drehen.
Mit dem Pferd ihre Runden drehen.