
“It’s Showtime” Mohr mit neuem ÖLV-Rekord
Theresia Emma Mohr verbesserte bei der U20-Europameisterschaft den 33 Jahre alten ÖLV-Rekord über 10.000 m Bahngehen.
Tampere Mit dem Auftritt der 4 × 400-m-Staffel endete am Sonntagabend die U20-Europameisterschaft der Leichtathletik im finnischen Tampere. Es war der emotionale Höhepunkt aus rot-weiß-roter Sicht, denn erstmals seit der U20-Heim-EM 1983 stellte Österreich wieder eine Männerstaffel – und mit dabei die beiden Vorarlberger Lukas Stegmüller und Michael Gantner.

Ersterer, vom TS Bregenz-Vorkloster, brachte das Staffelholz als Zwölfter ins Ziel. “Es war eine absolut großartige Atmosphäre. Ich bin noch nie vor so vielen Zuschauern gelaufen, es hat einfach Spaß gemacht.” Und Gantner (ULC Dornbirn) ergänzte: “Es war sehr gut und die Bahn war richtig richtig schnell, aber es war trotzdem sehr anstrengend.”

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Neue ÖLV-Bestleistung
Für den sportlichen Höhepunkt aus heimischer Sicht sorgte Theresia Emma Mohr von der TS Egg über 10.000 m-Bahngehen. Die 19-Jährige überraschte mit einem neuen österreichischen Rekord (45:13,07 Minuten) und erreichte den tollen siebten Platz. Die Bregenzerwälderin zeigte dabei ein fulminantes Rennen und verbesserte ihre Bestleistung gleich um drei Minuten (bisher 48:14 auf der Straße). Damit hält Mohr nun alle ÖLV-Rekorde (U20, U23, AK) über die 10.000 m und jenen über 5000 m (U18). Der alte Rekord wurde seit 1992 von Viera Toporek mit 45:41,3 gehalten.

Verständlicherweise zufrieden äußerte sich Mohr nach dem Bewerb: “Ich bin mega happy natürlich, weil es lief so gut. Also ich hätte nicht erwartet, dass es so gut läuft, ich bin einfach nur glücklich. Mit dem siebenten Platz hätte ich nicht gerechnet, schon ein Top-10-Platz hätte mich sehr gefreut.” Für den Rekordangriff war ein Schnitt von 4:34 nötig.

Zu ihrer Rennstrategie, die sie gemeinsam mit ihrer Trainerin Claudia Lüthi ausarbeitete, meinte sie: “Ich hab mir gedacht, ich suche mir jemanden und dachte, ich hänge mich an die Französin dran, aber die war mir dann eine Spur zu langsam, dann bin ich vorgegangen und habe gedacht, ich schaue jetzt einmal, wie es läuft. Ich hatte die Zeit im Blick und wollte eben den österreichischen Rekord. Das war meine Motivation, alleine loszugehen. Ich hatte am letzten Samstag eine sehr gute Trainingseinheit und dann dachte ich schon, okay, wenn ich einen guten Tag erwische, dann klappt das.”

Der mutige Angriff auf die Führungsgruppe ab 1,8 Kilometern zahlte sich aus. Nach einem Rückstand auf die Spitzengruppe bei 2400 m von 15,6 Sekunden holte sie stark auf und hatte bei 4800 m nur mehr 3,2 Sekunden Rückstand, danach riss das Feld auseinander und Theresia konnte noch ein paar Plätze gutmachen.
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Persönliche Bestleistung
Auch wenn es am Ende noch zäh war, Pauline Schedler durfte sich als Neunte über 1500 m über eine persönliche Bestleistung (4:23,33) freuen. “Ich wollte noch an die Achte heranlaufen, das ist sich nicht mehr ausgegangen, aber es war trotzdem eine super Erfahrung”, sagte die 18-Jährige von der TS Egg und ergänzte: “Es war mega-cool, die Stimmung war super.”


