Bludenz kühlt ab: Wie die Alpenstadt gegen Hitze ankämpft

Heimat / 15.08.2025 • 16:37 Uhr
Bludenz kühlt ab: Wie die Alpenstadt gegen Hitze ankämpft
Stadt Bludenz

Steigende Temperaturen setzen auch der Alpenstadt Bludenz zu. Mit neuen Bäumen und frischen Schattenplätzen will die Stadt der sommerlichen Hitze entgegenwirken.

Darum geht’s:

  • Städte leiden unter thermischem Stress.
  • Begrünung effektiv gegen Hitzebelastung.
  • Bludenz setzt auf klimaangepasste Bepflanzung.

Bludenz Die anhaltenden Hitzewellen dieses Sommers zeigen deutlich, wie sehr Städte unter thermischem Stress leiden. Messungen belegen: Während in beschatteten Bereichen Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad herrschen, heizt sich Asphalt in der prallen Sonne auf über 60 Grad auf.

Grünflächen statt Hitzefallen; mehr Begrünung für Bludenz
Messungen zeigen, wie wichtig Begrünung im Kampf gegen Hitze ist.

Diese Differenzen belasten nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Stadtklima und die Infrastruktur erheblich – besonders in dicht bebauten Stadtteilen mit wenig Vegetation. “Wir müssen unsere Stadt widerstandsfähig gegen die Hitzewellen der Zukunft machen. Jede Grünfläche zählt – sei es ein Baum, ein bepflanzter Innenhof oder eine begrünte Hauswand. Unser Ziel ist es, den öffentlichen Raum für alle Generationen lebenswert und klimafit zu gestalten”, betont Stadträtin Martina Brandstetter.

Martina Brandstetter ©Stadt Bludenz - Bludenz setzt auf eigene Energie
Stadträtin Martina Brandstetter möchte, dass Bludenz für alle Generationen lebenswert bleibt.

Grünflächen als wirksamer Hitzeschutz

Städtische Begrünung gilt als wirksames Mittel zur Abkühlung. Bäume, Dachgärten oder begrünte Fassaden senken durch Schatten und Verdunstung die Umgebungstemperatur spürbar. So kann ein einzelner Baum die Lufttemperatur im direkten Umfeld um bis zu fünf Grad reduzieren. Noch deutlicher sind die Unterschiede bei den Oberflächentemperaturen: Asphaltflächen erreichen bis zu 60 Grad, während es im Schatten eines Baumes nur rund 30 Grad herrschen. Auch Wasserflächen – in Bludenz etwa zahlreiche Brunnen – sorgen für Abkühlung und verbessern gleichzeitig die Luftqualität, fördern Biodiversität und steigern das Wohlbefinden.

Grünflächen statt Hitzefallen; mehr Begrünung für Bludenz
Sowohl bei der Neugestaltung des Sparkassenplatzes als auch der Untersteinstraße wurden zahlreiche Bäume gepflanzt.

Bludenz setzt Maßnahmen um

Die Stadt Bludenz reagiert bereits auf die steigende Hitzebelastung. Im Zuge der Neugestaltung des Sparkassenplatzes und der Untersteinstraße wurden zahlreiche neue Bäume gepflanzt. Auch bei künftigen Projekten, wie der Sanierung und Umgestaltung der Volksschule Mitte, steht klimaangepasste Bepflanzung im Mittelpunkt. Bestehende Schattenplätze wie der Plettenbergpark, der Schlossgarten, die Auwälder entlang der Alfenz sowie Sitzgelegenheiten im Stadtgebiet und beim Rathaus bieten wertvolle Rückzugsorte an heißen Tagen.

Grünflächen statt Hitzefallen; mehr Begrünung für Bludenz
Grünflächen, wie etwa jene beim Bludenzer Schlossgarten, sind maßgeblich im Kampf gegen die steigenden Temperaturen.

Begrünung in Feldkirch

Ein Blick nach Feldkirch zeigt, wie konsequente Stadtbegrünung langfristig umgesetzt werden kann. Dort fördert die Stadt die Pflanzung heimischer Laubbäume und unterstützt Bürger mit Zuschüssen bei der naturnahen Gartengestaltung. Auch Dach- und Fassadenbegrünungen werden gezielt vorangetrieben und gefördert, um das Mikroklima zu verbessern, Luftschadstoffe zu filtern und die gefühlte Temperatur deutlich zu senken. Bei Bauprojekten wird das Thema Begrünung ebenfalls schon seit vielen Jahren großgeschrieben. Paradebeispiel hierfür ist die andauernde Innenstadtsanierung, bei der nicht nur die veraltete Kanalisation inklusive Strom-, Wasser-, Gas-, Glasfaser- und Nahwärmeleitungen umfassend erneuert wird. Im Zuge dieser Arbeiten wird auch bewusst darauf geachtet, Bäume und Pflanztröge sowie Fassadenbegrünung zu integrieren.

Begrünung der Feldkircher Neustadt
Auch die Stadt Feldkirch legt bei ihrer Innenstadtgestaltung ein starkes Augenmerk auf Begrünung. Stadt Feldkirch

Klimafitte Zukunft

Mit ihren Bemühungen möchten beide Städte einen wichtigen Schritt in Richtung klimafreundliche und lebenswerte Zukunft gehen. Während Feldkirch mit langfristigen Strategien und Förderprogrammen punktet, setzt Bludenz vor allem auf sichtbare, öffentlich zugängliche Begrünungsprojekte – von Schattenoasen bis hin zur seit 2021 laufenden Aktion, für jedes neugeborene Kind einen Baum im Wald zu pflanzen. Allein in diesem Jahr wurden so 132 junge Bäume gesetzt, die in den kommenden Jahrzehnten nicht nur das Klima begünstigen, sondern auch als bleibende Zeichen für nachfolgende Generationen wachsen werden.