Ostschweizer Weltmarktführer kündigt Stellenabbau an: Zahlreiche Grenzgänger im Unternehmen

Markt / 19.08.2025 • 09:37 Uhr
leica geosystems bregenz
Im Bereich der Vermessung kann man dem Unternehmen aus dem Schweizer Rheintal nichts vormachen – hier ein Gerät in Bregenz im Einsatz. FA

Das Unternehmen, das nur wenige Kilometer von der Grenze Vorarlbergs entfernt ist und auch in Dornbirn einen Standort hat, ist in seiner Branche Technologie und in vielen Bereichen Weltmarktführer. Mit dem Stellenabbau wolle man sich für die Zukunft aufstellen.

Heerbrugg, Dornbirn Das Unternehmen Leica Heerbrugg sowie die Geosystems Division von Hexagon, dem schwedischen Eigentümer des weltweit führenden Vermessungstechnik-Unternehmens, das bereits unter dem früheren Namen Wild Heerbrugg, das seit über hundert Jahren bei Innovationen und Erfindungen führend in der Branche ist, muss sich neu aufstellen. Ob das dem Zolldiktat der USA geschuldet ist oder der anhaltenden Krise in vielen Branchen, welche die weltbekannten Geräte verwenden – also Vermessung, Bauwesen, Infrastruktur, Bergbau, Landwirtschaft, öffentliche Sicherheit, Forschung und Bildung – ist nicht klar. Auf jeden Fall wird der wichtige Markt USA auch bei den Überlegungen der Konzernleitung eine Rolle gespielt haben.

Leica Geosystems
Leica Geosystems leidet laut Management unter einer “anhaltenden Wachstumsschwäche”. VN

Die Mitarbeitenden sind vor wenigen Tagen über einen geplanten Stellenabbau im Konzern, aber eben auch am Hauptquartier von Leica Geosystems und der Geosystems Division von Hexagon in Heerbrugg informiert worden. Gespräche, in der Schweiz in diesem Fall Konsultationsverfahren genannt, mit der Personalvertretung seien eröffnet worden, um sozialverträgliche Lösungen zu erarbeiten, informiert das Unternehmen, das seit 2016 mit Hexagon Geosystems Services AT GmbH auch in Dornbirn einen Standort betreibt. Dem Unternehmen sei ein respektvoller, transparenter und fairer Umgang mit Mitarbeitenden und Sozialpartnern wichtig, heißt es offiziell. Wie viele Stellen abgebaut werden sollen, gibt das weltweit tätige Unternehmen unter Hinweis auf das laufende Konsultationsverfahren nicht bekannt. Aus Mitarbeiterkreisen ist zu erfahren, dass insgesamt 90 Stellen abgebaut werden sollen.

Zahlreiche Grenzgänger

Beim Vorgängerunternehmen Wild Heerbrugg, das früher ebenfalls Standorte in Vorarlberg hatte, und den Nachfolgefirmen arbeiten seit Jahrzehnten zahlreiche hochqualifizierte Vorarlberger Grenzgänger – genaue Zahlen dazu gibt es aus dem Unternehmen aber nicht. Am Standort Dornbirn sind rund 30 Mitarbeiter beschäftigt.

“Anhaltende Wachstumsschwäche”

Grund für den Stellenabbau sei jedenfalls eine “andauernde Wachstumsschwäche”, informiert Karin Stäbler, HR-Verantwortliche, auf Medienanfragen. Ziel des Stellenabbaus sei es, die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit des Standortes Heerbrugg zu sichern. Mit Fokus auf der Expertise und dem Engagement der Mitarbeiter in Heerbrugg wolle das Unternehmen die aktuellen Herausforderungen meistern und neue Geschäftschancen nutzen. “Uns ist bewusst, dass solche Veränderungen starke Unsicherheit mit sich bringen”, heißt es weiter aus dem Hightech-Konzern.

Leica Geosystems
Auf dem Firmengebäude wird der Firmenschwerpunkt auch bildlich festgehalten. VN

Laut verfügbaren Quellen beschäftigt Leica Geosystems als Teil von Hexagons Vermessungs­division global 4500 Mitarbeitende, davon 1300 in der Schweiz an Standorten in den vier Kantonen St. Gallen (Heerbrugg), Zürich, Aargau und Zug. Leica Geosystems ist seit dem Jahr 2005 Teil des börsennotierten schwedischen Technologiekonzerns Hexagon AB, der mehr als 24.500 Mitarbeiter in 50 Ländern beschäftigt und einen Umsatz von rund 5,4 Milliarden Euro macht. Seit Februar wird Leica/Hexagon Geosystems von Henning Sandfort geführt.