In der „Bugwelle“ der Idole

Vorarlbergs Segel-Nachwuchs glänzt bei der Jugendmeisterschaft mit komplettem Medaillensatz und Top-Plätzen.
Achensee Die nächste Generation der Vorarlberger Segel-Elite setzt ein kräftiges Ausrufezeichen: Bei der österreichischen Jugendmeisterschaft am Achensee in Tirol räumte der Nachwuchs des Vorarlberger Landes-Segelverbands (VLSV) in mehreren Klassen groß ab – allen voran die Opti-Seglerin Carla Fellner-Waltersdorfer vom Yacht Club Hard.

Überragende Performance
Die 15-Jährige dominierte die Regatta der Opti-Klasse mit einer beeindruckenden Konstanz: Zwei erste und fünf zweite Plätze aus sieben Wettfahrten bedeuteten den souveränen Titelgewinn mit satten 20 Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz. Für Fellner-Waltersdorfer war es der krönende Abschluss ihrer Opti-Karriere – künftig wird sie gemeinsam mit Katharina Böckl (UYC Wolfgangsee) in der 29er-Klasse an den Start gehen.
Auch abseits des Premierentitels gab es für die Ländle-Flotte starke Ergebnisse: Lorenz Fenkart (YC Hard) belegte Rang fünf, direkt gefolgt von seiner Clubkollegin Maria Fellner-Waltersdorfer auf Platz sechs. Nicolaus Senger-Weiss (YC Bregenz) komplettierte mit Rang acht unter 98 Teilnehmer:innen die starke Opti-Bilanz.

In der U12-Wertung der Optis (29 Teilnehmer:innen) holte sich Tessa Jacobs vom Bregenzer Segel Club (BSC) die Bronzemedaille. Constantin Steger (YC Bregenz) rundete das gute Abschneiden mit einem siebten Rang ab.
Perfekte Abschiedsvorstellung
Ein weiteres Highlight lieferte die 29er-Klasse – die Vorstufe zur olympischen 49er-Disziplin: Die noch 15-jährigen Zwillingsschwestern Antonia und Charlotte Senger-Weiss (YC Bregenz) sicherten sich in neun Wettfahrten (ein Streicher) mit zwei ersten, drei zweiten, zwei dritten Plätzen und einem vierten Rang die Silbermedaille. Lediglich Louisa Saletu/Maximilian Figo (UYC Attersee/UYC Neufeldersee) waren in der Endabrechnung einen Tick besser.

Für die Senger-Weiss-Schwestern bedeutet der Vizemeistertitel nicht nur die Nominierung in den OeSV-Jugendnationalkader, sondern auch Rückenwind für ihr nächstes großes Ziel: die Qualifikation für die Youth Worlds vom 12. bis 20. Dezember in Vilamoura (Portugal) an der Algarve.

Lobende Worte
VLSV-Präsident Markus Sagmeister zeigte sich hochzufrieden mit dem Abschneiden: „Die Leistungen und Resultate spiegeln die gute Arbeit in den letzten Jahren und rechtfertigen die nicht unerheblichen finanziellen Investitionen. Die herausfordernden Windverhältnisse des Achensees waren nicht einfach, doch die intensive und unermüdliche Arbeit macht sich bezahlt“, so Sagmeister. Besonders dankte er den beiden Landestrainern Timotej Rot und Enej Kocjancic sowie Vizepräsident Tino Fellner, die „die Basis für diese großartige Ausbeute geschaffen haben“.
Mit dieser starken Bilanz scheint klar: Der Segelsport in Vorarlberg bleibt auch nach den Rücktritten von 2024-Olympiasieger Lukas Mähr im 470er und des 49er-Duos Benjamin Bildstein und David Hussl in Bewegung – und die nächste Generation zeigt sich bereit, in die großen Fußstapfen ihre Idole und Vorbilder zu treten.