
Ein perfekter Saisonabschluss
Team-Vorarlberg-Fahrer Felix Stehli schrammte bei der Gravel-WM nur knapp an einer Medaille vorbei.
Maastricht “Es ist echt unglaublich, wie das heute gelaufen ist. Ich wusste, dass ich in Top-Form bin.” Felix Stehli war einfach nur glücklich nach dem Rennen bei der Gravel-WM. Auch der Vater des Team-Vorarlberg-Fahrers war nach Maastricht gereist und wartete im Ziel auf seinen 24-jährigen Sohn.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Dabei war es auf den 180 km von Beek nach Maastricht zu Beginn gar nicht optimal gelaufen. “Am Anfang fühlte ich mich nicht so gut. Dann lief es besser und ich konnte mit Mohoric (Anm. d. Red.: Matej Mohoric holte WM-Bronze) mitgehen. Am letzten Anstieg haben mir nur wenige Körner gefehlt, dass ich um eine WM-Medaille mitsprinten konnte. Doch Rang fünf an der Weltmeisterschaft strahlt für mich wie eine Medaille.”

1500 Höhenmeter galt es zu überwinden, viele World-Tour-Fahrer waren am Start. Und so ist das Ergebnis des Schweizers umso höher einzuschätzen. So ließ er den britischen MTB-Olympiasieger sowie Cyclocross-Weltmeister Tom Pidcock (26) ebenso hinter sich wie den Belgier Tim Wellens (UAE Emirates).

Es war rund 70 km vor dem Ziel, als Stehli zusammen mit Bahrain-Victorious-Profi Mohoric attackierte. Das Duo setzte zur Aufholjagd der Spitzengruppe um Florian Vermeersch (BEL/UAE Emirates) sowie Friets Biesterbos (NED/Beat) an.
Und so entwickelte sich eine turbulente Schlussphase, in der aus Sicht von Stehli erst 15 km vor dem Ziel die Entscheidung fiel. Da musste der Schweizer dem Tempo Tribut zollen und schon war Mohoric weg. Der Slowene sicherte sich schließlich WM-Bronze hinter Weltmeister Vermeersch sowie Vize Biesterbos. Stehli indes wurde im Schlussspurt noch vom Belgier Floris van Tricht gestellt, durfte jedoch über WM-Rang fünf jubeln. Erst auf Rang sechs klassierte sich Top-Star Pidcock.
Viel Stress für Vorarlberger Duo
Eine stressige Weltmeisterschaft erlebten die beiden Vorarlberger Kilian Feurstein und Daniel Geismayr. In die Niederlande angereist, bemerkte das Duo erst vor Ort, dass Österreichs Radsportverband die Nennfrist hatte verstreichen lassen. Schließlich durfte das Duo dennoch starten, auch weil Team-Vorarlberg-Manager Thomas Kofler erfolgreich intervenierte.

Geismayr und Feurstein mussten allerdings mit den letzten Startnummern 277/278 in das Rennen gehen. Beide lieferten in weiterer Folge eine sehenswerte Show. Denn Routinier Geismayr (36) sowie Youngster Feurstein (22) überzeugten mit einer Aufholjagd. Am Ende reichte es für das Duo für die WM-Ränge 45 (Geismayr) sowie 46 (Feurstein). “Wir wussten von Beginn an, dass es mega schwer wird aus der letzten Startreihe. Aber es hat heute einfach geballert”, freute sich Geismayr ob der Vorstellung. Auch Feurstein bilanzierte zufrieden: “Wir zwei haben von hinten das Feld aufgerollt. Zeitweise waren wir sogar bei Felix fast ganz vorne dabei, bevor es dann richtig losging. Das hat schon Kräfte gekostet. Wir sind nicht unglücklich über den Ausgang dieses WM-Rennens. Drei Team-Vorarlberg-Fahrer in den Top 50, das kann sich sehen lassen.”