Tradition, Most und gute Stimmung

Trotz Regenwetters war das heurige Mostfest wieder sehr gut besucht.
Feldkirch Schon am Vormittag setzte der Regen ein, es war kühl, feucht und windig – eigentlich kein Wetter, das zu einem gemütlichen Fest im Freien einlädt. Doch die Altenstädterinnen und Altenstädter ließen sich davon nicht abschrecken. Mit wetterfester Kleidung, guter Laune und großem Durst auf Most und Geselligkeit fanden sich Dutzende beim Torkel ein. “Wir waren wirklich überrascht, wie viele Leute gekommen sind – das zeigt, welchen Stellenwert unser Mostfest in Altenstadt mittlerweile hat”, freute sich Obmann Matthias C. Köchle.

Für wohlige Wärme war bestens gesorgt: Heizkanonen, Heizpilze und ein großes Zelt machten es den Gästen angenehm warm, während sie sich kulinarisch verwöhnen ließen. Auf dem Speiseplan standen Klassiker der Region: gsottne Grumpira mit Käs, würziges Raclettebrot und ein reiches Kuchenbuffet mit hausgemachten Spezialitäten. Dazu gab es natürlich den selbst gemachten Most in all seinen Variationen: vom Süßmost über den herben Gärmost bis hin zum wärmenden Glühmost – alles aus eigener Produktion. Wer wollte, konnte auch hausgemachten Essig erwerben. Bezahlt wurde traditionell auf Spendenbasis – “alles für die Mostereikassa”, wie es liebevoll hieß.

Führungen mit Vereinsarchivar
Besonderes Highlight waren die Führungen durch die Mosterei. Besucherinnen und Besucher konnten nicht nur einen Blick hinter die Kulissen werfen, sondern auch Interessantes über die Geschichte des Torkels und die Kunst des Mostens erfahren. “Viele wissen gar nicht, wie viel Handarbeit und Wissen in einem guten Most steckt”, erklärte der Vereinshistoriker Ingo Müller. Für viele Kinder war es das erste Mal, dass sie erfuhren, wie aus Äpfeln tatsächlich Most entsteht – ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.

Musikalisch sorgten der “Musikverein Altenstadt XS” und das Duo “Rudi & Günther” für Stimmung und unterhielten das Publikum mit ihren bekannten Liedern zum Mitsingen und Tanzen. Bis spät in den Abend hinein herrschte beste Laune, es wurde gelacht, gefeiert und natürlich auf ein erfolgreiches Mostjahr angestoßen.

Denn Anlass zur Freude gab es genug: Trotz eines eher schwachen Obstjahres blickt die Mosterei Torkel Altenstadt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Über 22.000 Kilogramm Mostobst wurden heuer verarbeitet. Insgesamt konnten rund 5000 Liter Süßmost verkauft werden, zusätzlich wurden etwa 1000 Liter zur weiteren Vergärung abgefüllt.

Pädagogisches Angebot kommt gut an
Auch die pädagogische Arbeit der Mosterei kann sich sehen lassen: Mehr als 150 Schülerinnen und Schüler sowie Kindergartenkinder aus ganz Feldkirch besuchten die Mosterei im Laufe der Saison. In kindgerechten Führungen lernten sie, wie Most hergestellt wird, warum regionale Produkte wichtig sind und was Nachhaltigkeit im Alltag bedeutet. Darüber hinaus nutzten auch mehrere Erwachsenengruppen das Angebot für Besichtigungen mit geschichtlichem Hintergrund und anschließender Verköstigung.

“Es ist einfach schön zu sehen, dass unsere Arbeit und unser Engagement so geschätzt werden”, resümierte der Obmann am Ende des Abends zufrieden. “Trotz Regen, Wind und Kälte war’s ein voller Erfolg. Genau das macht unseren Verein aus: Zusammenhalt, Tradition und die Freude am Mostmachen.”

Mit dem Ausklang des Mostfestes endet auch die Most-Saison 2025 in Altenstadt. Doch die Tanks in der Mosterei sind gut gefüllt – und der Duft von frischem Most wird wohl noch einige Wochen lang in der Luft liegen. Bis zur nächsten Saison kann man sich das Team mittels Vereinskalender nach Hause holen. HP









