Ein Leben für die Gastronomie

Mario Lombardi ist in Bludenz längst mehr als nur ein Gastronom.
Bludenz Mario Lombardi ist Gastronom mit Leib und Seele. Geboren in Cagnanovarano in Apulien, prägten ihn schon als Kind die Gerüche und Düfte im Gasthof seiner Eltern. Bis heute hält seine Leidenschaft fürs Kochen unverbrüchlich an. Nach seinem Militärdienst in Italien zog er sich mit seinem Bruder nach Lindau und führte dort gemeinsam mit ihm eine Pizzeria. Und wie es das Schicksal so wollte, lernte er in dieser Zeit seine Ehefrau Sabine kennen, die als Gast in das Restaurant kam. Der Liebe wegen zog er sodann nach Vorarlberg. Sabine stammt aus Lustenau, wo sich auch das junge Paar anfangs niederließ. „Ich konnte nur Hochdeutsch sprechen. Das Lustenauerisch war jedoch eine gute Schule für mich. Wenn man Lustenauerisch versteht, versteht man auch alle anderen Vorarlberger Dialekte“, erinnert er sich.

Qualitätsprodukte aus Italien
Nach drei Jahren erfolgte auch in Vorarlberg der erste Schritt in die Selbstständigkeit. 1993 wurde von dem umtriebigen Gastronomen die Pizzeria Paradiso in Bludenz eröffnet. „Damals gab es nur drei Pizzerien in Bludenz. Unser Angebot war neu und vielseitig. Dadurch kamen viele Gäst,“ sagt Mario Lombardi. Das im Laufe der Jahre stark ausgeweitete Angebot an italienischen Restaurants in Bludenz sieht er bis heute nicht als Konkurrenz: „Wir haben unterschiedliche Produktpaletten. Ich verwende ausschließlich italienische Erzeugnisse. Und ich habe seit Jahrzehnten viele Stammgäste, die immer wieder gerne kommen, worüber ich mich wirklich sehr freue.“ Der dreifache Familienvater ist den Menschen zugewandt. Er liebt den Austausch mit seinen Gästen und ist vielseitig interessiert. So manche Stammgäste wurden im Lauf der Jahre Freunde. Nach zehn Jahren Pizzeria Paradiso wechselte Mario Lombardi die Örtlichkeit und eröffnete auf dem Areal des ehemaligen Gemüsemarkts sein Restaurant „La Piazetta“. Auch dieses Lokal kam sehr gut an. Zu seinen Spezialitäten zählten unter anderem selber gemachte Tortellini und Ravioli mit unterschiedlichsten Füllungen, auch Nudeln wurden von dem ambitionierten Küchenprofi selbst hergestellt.

Harte Arbeit als Bewältigungsstrategie
Nach weiteren zwanzig Jahren „La Piazetta“ wurde es für Mario Lombardi Zeit, ein wenig leiser zu treten. „Ich habe in den dreißig Jahren in meinen Restaurants sehr viel gearbeitet und dachte eigentlich daran, ganz mit der Gastronomie aufzuhören“, erzählt er. Zwei Jahre lang hat er sich eine Pause gegönnt: „Aber mir hat es gefehlt, unter Leuten und in Bewegung zu sein.“ Intensives Arbeiten habe ihm auch vor elf Jahren geholfen als sein jüngster Sohn Luca, inzwischen 27 Jahre alt, einen Mopedunfall hatte und seither im Rollstuhl ist. Er habe hart gearbeitet, um zu vergessen: „Aber das Ganze lässt sich nicht so leicht verdrängen. Sabine und ich betreuen gemeinsam unseren Luca.“ Vor zwei Jahren bot sich ihm eine neue Möglichkeit. Die ehemalige Metzgerei Katzenmayr in der Sturnengasse stand zur Verpachtung frei. „Für uns ist es ein Glück, Mario Lombardi als Pächter gewonnen zu haben, vor allem, wenn man das ganze Chaos in Bludenz betrachtet. Innerhalb eines Monats war alles geregelt, alles lief problemlos“, sagt Inhaber Paul Katzenmayr. Und auch Mario Lombardi ist mit seinem Lokal Zio Mario glücklich, seine Stammgäste kommen nach wie vor gerne zu ihm. BI
zur person
MARIO LOMBARDI
GEBOREN 10. März 1966
WOHNORT Nüziders
FAMILIE Verheiratet mit Sabine, drei Kinder (25, 27 und 33 Jahre)
HOBBIES Mechanisches Werkeln an Roller und Autos
LEBENSMOTTO Immer menschlich handeln
