Hier warten 184 Kunstwerke auf neue Besitzer

Gegenwart Auktionen öffnet in Hard seine Türen zur ersten großen Auktion.
Hard Zwischen den hohen, lichtdurchfluteten Mauern der Harder Kammgarnfabrik begegnen derzeit 184 zeitgenössische Werke den Besuchern – mal zart, mal kraftvoll, mal überraschend. Und jedes Objekt wartet darauf, entdeckt, betrachtet und ersteigert zu werden.

Noch bis zum 2. Dezember können Kunstinteressierte die Vorbesichtigung bei Gegenwart Auktionen besuchen, bevor die Werke am 4. Dezember bei der nächsten Auktion unter den Hammer kommen.

Denn das Auktionshaus, das im Juni gegründet wurde, verfolgt eine klare Vision: Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts einem breiten Publikum zugänglich zu machen und eine Plattform für lebendige Kunstbegegnung in Vorarlberg zu schaffen.

Neueinsteiger bis Sammler
Das Angebot richtet sich sowohl an Neueinsteiger als auch an erfahrene Sammler. Denn die Spanne der Schätzpreise ist bewusst breit gewählt: Das niedrigste Einstiegsgebot liegt bei 80 Euro, das teuerste Werk der Auktion ist Rudolf Wackers “Kleines Sträußchen”, dessen Schätzpreis zwischen 65.000 und 85.000 Euro liegt.

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Was ein Werk am Ende tatsächlich erzielt, bleibt jedes Mal spannend. “Idealerweise treffen zwei Bieter aufeinander, die ein Bild unbedingt haben wollen”, erklärt Geschäftsführerin Marie-Christine Metzler, die bereits acht Jahre in unterschiedlichen Auktionshäusern tätig war. Dabei sei es keineswegs immer nur der große Künstlername, der Begehrlichkeiten auslöse – häufig überrasche auch ein Werk jenseits der bekannten Signaturen.

Bis zum Auktionstag sind sämtliche Arbeiten ausgestellt und können in Ruhe betrachtet werden. Die eigentliche Auktion findet hybrid statt: Interessenten können vor Ort in Hard beziehungsweise zu Hause per Telefon oder online mitbieten.

Für einen Verkauf gibt es unterschiedliche Szenarien: Ein Werk kann zum Mindestpreis, aber auch darüber hinaus zugeschlagen werden. Bleibt es während der Auktion unverkauft, können Interessenten ein Untergebot abgeben, dem der Verkäufer zustimmen muss. Nicht zugeschlagene Arbeiten stehen zudem im Nachverkauf weiterhin zum Erwerb bereit.


Zwei große Auktionen
Gegenwart Auktionen plant jährlich zwei große Auktionen sowie zusätzliche Sonderauktionen – auch jenseits des klassischen Kunstmarktes. Das Interesse wachse stetig, sagt Metzler. “Am Anfang musste sich erst herumsprechen, dass es in Vorarlberg jetzt ein Auktionshaus gibt.” Und gibt es eine Hemmschwelle? “Ja, natürlich. Aber bei uns kann wirklich jede und jeder einfach vorbeikommen, sich die Werke ansehen – ganz ohne Kaufverpflichtung.”

Metzler zieht den Vergleich mit einem Museumsbesuch: “Wir wollen die Schwellenangst nehmen und alle einladen, in die Kunst einzutauchen. Auch während der Auktion gilt: Solange man nicht registriert ist und nicht den Arm hebt, kauft man nichts.”

Die Vorbesichtigung der Objekte ist noch bis 2. Dezember täglich von 11 bis 17 Uhr möglich. Alle Arbeiten sind außerdem im Onlinekatalog einsehbar. Wer mitbieten möchte, kann sich vor Beginn der Auktion vor Ort registrieren. Neukunden benötigen einen Lichtbildausweis.

Wer die Ausstellung besucht, dem werden die unterschiedlichen Rahmen auffallen. “Viele sprechen uns darauf an”, erzählt Metzler. Die Erklärung ist einfach: “Wir präsentieren die Werke genau so, wie wir sie von den Verkäuferinnen und Verkäufern erhalten.” Auch das verleiht der Ausstellung ihre ganz eigene Authentizität.


Nächste Auktion: 4. Dezember 2025 (17 Uhr); Vorbesichtigung: bis 2. Dezember 2025, täglich 11 – 17 Uhr (auch Samstag und Sonntag)