Sechs neue Bronzeglocken feierlich im Schrunser Münster geweiht

Feierliche Weihe des neuen Bronzegeläuts mit sechs kunstvoll gestalteten Glocken.
Schruns Das Stahlgeläute des Schrunser Münsters rief neulich zum Patrozinium St. Jodok mit Weihe der sechs neuen Bronzeglocken. In den beiden Nächten vor der feierlichen Weihe, die vom Kirchenchor Schruns und einem Ensemble der Harmoniemusik Schruns musikalisch mitgestaltet worden war, hatten die beiden Funkenzünfte Schruns und Gamprätz die Klangkörper bestens bewacht. Mit der Festversammlung feierten Diözesanbischof Benno Elbs, Pfarrmoderator Hans Tinkhauser, Vikar Cristian Silviu Salca und Kaplan Albert Joseph Jesuraj. Unter den Anwesenden befanden sich die Mitglieder des Schrunser Pfarrkirchenrates, weiters Landtagsvizepräsidentin Monika Vonier, Standesrepräsentant Daniel Sandrell (Gaschurn) sowie die Bürgermeister Jürgen Haller (Schruns), Thomas Zudrell (Silbertal), Gerhard Vonier (Tschagguns), Florian Küng (Vandans), Andreas Batlogg (Lorüns) sowie Glockengießerei-Geschäftsführer Nicolai Wieland mit Mitarbeitenden aus Baden/Deutschland.

Eröffnet wurde die Liturgie mit der Weihe des Bronzegeläutes beim Christbaum am Schrunser Kirchplatz. Bischof Benno Elbs brachte die Glocken zum Klingen. Pfarrmoderator Hans Tinkhauser informierte über die Glocken. Die Glocke St. Jodok ist verziert mit dem Heilig-Jahr-Logo und dem Wappen der Diözese Brixen (aufgrund der Zugehörigkeit von 1819 bis 1921). Das Gewicht beträgt 1443 Kilogramm, der Durchmesser 1322 Millimeter. Zu Ehren der Heiligen Leo und Franziskus wird die Papstglocke erklingen; deren Vorderseite ziert der Papstschlüssel, die Rückseite ein Kinderbild aus der Volksschule Schruns (noch weitere drei Glocken wurden von Schulkindern gestaltet). Die Glocke wiegt 826 Kilogramm; Durchmesser: 1100 Millimeter.

Schrunser Künstlerin
Die dreimal täglich erklingende “Familienglocke, Jesus, Maria und Josef” hat Anna Bertle aus Schruns künstlerisch gestaltet. Der Klangkörper hat ein Gewicht von 583 Kilogramm, der Durchmesser beträgt 984 mm. Die Jugendglocke ehrt und erinnert an Carlo Acutis, Therese von Lisieux und Pier Giorgio Frassati. Die Glockenzier: Wappen der Diözese Chur (denn das Montafon hat vom 14. Jahrhundert bis 1860 zu ebendieser Diözese gehört). Die Glocke wiegt 439 Kilogramm, der Durchmesser ist 858 Millimeter. Die Bischofsglocke ist den Heiligen Benno und Christopherus geweiht. Die Glockenzier: das Wappen der Diözese Feldkirch. Gewicht: 311 Kilogramm; Durchmesser: 767 Millimeter. Die Heilig-Geistglocke ist dem Seligen Heinrich von Bozen und der heiligen Carina geweiht. Die Glockenzier: Hl. Geist im Strahlenkranz. Gewicht: 219 Kilogramm; Durchmesser: 680 Millimeter.

In seiner Predigt sagte Bischof Benno Elbs: “Glocken, die in früheren Zeiten noch den Tag eingeteilt haben in Früh, Mittag und Abend, waren Aufforderungen, eine Unterbrechung einzuschalten im Leben. Ich glaube, das ist etwas, das uns persönlich sehr guttut oder guttun würde, wenn ich jetzt von mir rede.” Er empfiehlt, diese bewusste Unterbrechung im Laufe eines Tages zu suchen und ein Danke zu sagen für das, was uns im Leben geschenkt ist – für die Menschen, die uns im Leben begegnen, für neue Chancen, die Versöhnung und vieles mehr. Wie er weiter ausführte, sind Glocken “wie ein innerer, geistiger Kompass, der uns immer wieder einlädt, die Kompassnadel des Herzens gut einzustellen – füreinander, für die Welt und auch für Gott.” In der Messfeier enthüllte Benno Elbs eine Statue des Seligen Provikars Carl Lampert und erbat für diese den Segen. Danach wurde im Gotteshaus Christbaumschmuck zugunsten der Glocken verkauft. Die Pfarrjugend verteilte Weihnachtskekse – der Erlös kommt einem vierjährigen Buben aus Schruns zugute. SCO















