Diese Fußball-Nationalspielerin hat große Träume

Dornbirn Nach einem intensiven Fußballjahr ist Carina Brunold zurück in Dornbirn – pünktlich zu Weihnachten. Die 23-jährige Offensivspielerin hat ihr erstes Jahr als Profi beim SKN St. Pölten hinter sich, und das mit beeindruckender Bilanz. Jetzt steht für sie etwas ganz anderes im Vordergrund: Zeit mit Familie und Freunden. „Es tut gut, wieder einmal daheim zu sein. Gerade zu Weihnachten ist es etwas Besonderes“, sagt sie.

Ganz ohne Fußball geht es aber auch in der Heimat nicht: Brunold befindet sich bereits im Heimprogramm, denn die Vorbereitung für die Frühjahrssaison startet am 7. Jänner. Die Umstellung vom Amateurbereich zum Profifußball hat sie eindrucksvoll bewältigt. Nach einem Kreuzbandriss in der Saison 2023/24 kämpfte sie sich nicht nur zurück, sondern wurde zu einer fixen Größe in der Offensive von St. Pölten. Im Herbst absolvierte sie 24 Spiele, erzielte sechs Tore und stand fast 2000 Minuten auf dem Platz.

Brunold trägt die Rückennummer 13, was für viel Aberglaube steht – für sie ist es jedoch das Gegenteil: Sie ist nach ihrer ersten Halbsaison zweitbeste Torschützin des Teams. Insgesamt blickt sie auf 307 Karriereeinsätze zurück, in denen sie 144 Tore erzielt hat – viele davon noch als zentrale Mittelfeldspielerin. Heute agiert sie meist als klassische Neun, fühlt sich aber auch in hängender Position wohl. Besonders stolz ist sie auf ihre zwei Treffer in der UEFA Women’s Champions League, beide im Qualifikationsspiel gegen Fortuna Hjørring aus Dänemark. „Das war sicher einer der schönsten Momente meiner Karriere bisher“, sagt sie.

Ihr erstes Spiel für St. Pölten bestritt sie im Februar 2025. Ein Augenblick, der ihr viel bedeutet, weil er den offiziellen Start in ihr neues Leben als Fußballprofi markierte. Auch die sechs Einsätze für das österreichische Nationalteam bedeuten ihr viel. Im Jänner startet die WM-Qualifikation und Brunold hofft auf eine neuerliche Einberufung. „Es ist ein Privileg, für Österreich zu spielen. Ich würde mich sehr freuen, wieder dabei zu sein“, sagt sie. Ein Tor im Nationaltrikot zu erzielen, sei eines ihrer großen Ziele.

Trotz sportlicher Erfolge denkt sie immer an Entwicklung: „Man muss sich im Profifußball ständig verbessern. Der Konkurrenzkampf ist wichtig, der bringt einen weiter. Egal, ob Österreicherin oder Legionärin – wer spielen will, muss mehr machen als die anderen.“ Im Team von St. Pölten habe sie sich gut eingefunden.

Ihr Alltag in St. Pölten ist klar strukturiert: Krafttraining, Mannschaftseinheiten, Videoanalysen und gemeinsame Mahlzeiten bestimmen den Tagesablauf. Zwischen Physiotherapie, Besprechungen und Regenerationstagen ist kaum Zeit für anderes – ein Rhythmus, den sie inzwischen liebt. Ihr Studium der Ernährungswissenschaften hat sie im Dezember 2024 mit dem Bachelor abgeschlossen, derzeit pausiert sie, schließt aber eine Weiterbildung in Zukunft nicht aus.

Ihr Vertrag in St. Pölten läuft mit Saisonende aus. Wie es danach weitergeht, ist offen. „Ich denke aktuell gar nicht darüber nach. Ich fokussiere mich voll auf die nächsten Monate.“ Am Ende bleibt für Carina Brunold vor allem eines: große Ziele. Sie träumt davon, erneut den Meistertitel mit St. Pölten zu feiern, sich für die Champions League zu qualifizieren, sich dauerhaft im Nationalteam zu etablieren – und ganz oben auf der Torschützenliste der Bundesliga zu stehen.

„Vielleicht werde ich Torschützenkönigin“, sagt sie mit einem Lächeln. „Man muss immer groß träumen. Ich habe gelernt, dass vieles möglich ist, wenn man daran glaubt.” VN-TK