Ein Newcomer, der eigentlich gar keiner ist

Kultur / 29.11.2017 • 18:31 Uhr

Sänger Seven präsentiert im Conrad Sohm sein neues Album „4Colors“.

Dornbirn Seit April 2016 ist der Schweizer Sänger Seven in aller Munde, denn mit dem TV-Erfolgsformat „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ konnte er mühelos Fans jenseits der heimischen Grenzen für sich gewinnen. Es folgte eine Festivaltour mit den Fantastischen Vier in Deutschland und eine große Tour mit zwölf Musikern quer durch die großen Clubs der Schweiz. Heute, Donnerstag, ist der Erfolgssänger im Conrad Sohm zu Gast und präsentiert sein neues Album „4 Colors“.

 

Sie verdienen schon seit 15 Jahren mit Musik Ihre Brötchen. Spätestens mit Ihrer Teilnahme bei „Sing meinen Song “ kam auch der große Durchbruch außerhalb der Schweiz. Wie fühlt sich das an?

Seven Das Lustige ist ja, dass ich in der Schweiz schon seit vielen Jahren zum alten Eisen gehöre und mit meinem zehnten Album nun in Deutschland plötzlich ein Newcomer bin (lacht). Ich bin sehr glücklich, dass sich nach so vielen Jahren im Musikgeschäft plötzlich noch alles vom einen Tag auf den anderen komplett verändern kann, auch wenn das bei mir eigentlich nicht an oberster Stelle gestanden ist. Ich wollte einfach weiterhin das tun, was ich gerne mache, und zwar Musik.

 

Inwiefern hat sich Ihr Leben durch die Teilnahme beim „Tauschkonzert“ verändert?

Seven Es hat sich seither sehr viel verändert. Ich spiele mittlerweile über 70 Prozent meiner Konzerte außerhalb der Schweiz. Ich darf einen Traum leben, der ohne diese Sendung wahrscheinlich nicht greifbar gewesen wäre. Deswegen bin sehr froh, dass ich eingeladen wurde. Ansonsten versuche ich mein Privatleben so gut es geht zu beschützen. Ich wohne immer noch gemeinsam mit meiner Familie in Luzern. Das ist, denke ich, auch gut so.

Haben Sie zu den anderen Teilnehmern der Show noch Kontakt?

Seven Wir hatten anfangs eine Whats-App-Gruppe. Es hat sich sehr schnell rauskristallisiert, mit wem man wirklich langfristig Kontakt hält. Ich tausche mich sehr oft mit Xavier Naidoo aus, weil wir unsere Meinungen gegenseitig sehr schätzen. Auch zu Sammy Deluxe habe ich noch engen Kontakt. Ich habe ihn auf seinem Konzert besucht und bald wird er auch bei meiner Show dabei sein. Wenn ich in Berlin bin, treffe ich mich auch regelmäßig mit Alec von „The Boss-Hoss“. Das Tauschkonzert war schon eine Extremsituation, die wir gemeinsam erleben durften. Das schweißt natürlich zusammen.

 

Ihr neues Album heißt „4Colors“ und ist in vier Farben – Blau, Rot, Gelb und Lila – aufgeteilt. Was war die Idee dahinter?

Seven Ich saß bei mir im Studio und hatte vier verschiedene Haufen an Songs vor mir liegen. Mal was Melancholisches, mal was Stimmungsvolles. Aber ich konnte natürlich nicht gleich vier Alben machen. Aus dem Problem entstand gleichzeitig die Lösung. Ich habe das Album einfach in vier Kapitel unterteilt, mit vier unterschiedlichen Genres und Stimmungen, denen ich die Farben zugeordnet habe. Ich habe mich so in den aufwendigsten, aber zugleich schönsten musikalischen Prozess begeben, den ich jemals erleben durfte.

 

In welcher Sprache fühlen Sie sich musikalisch wohler: im Englischen oder im Deutschen?

Seven Im Englischen fühle ich mich am sichersten. Englisch war immer schon die Sprache, die beim Schreiben aus meinem Stift kam. Im Deutschen hätte ich wahrscheinlich nie so persönlich geschrieben, wie ich es gemacht habe. Irgendwie habe ich mir mit dem Englischen einen Schutz übergestreift. Deutsch zu singen macht mir aber trotzdem viel Spaß. Das Xavier-Cover „Das hat die Welt noch nicht gesehen“, habe ich deswegen auch in mein Tourset eingebaut. Ein komplett deutsches Album zu machen, wäre aber momentan nicht mein Ding.

 

Was gibt es von Seven in Zukunft noch zu hören?

Seven Wenn ich das wüsste (lacht). Von außen werde ich oft als Wundertüte bezeichnet, einer der macht, was ihm gerade in den Sinn kommt. Ich habe derzeit die aufwendigste Produktion hinter und die aufwendigste Tour vor mir. Mal sehen, was folgt. Irgendwann stehe ich wahrscheinlich morgens auf, und ich weiß, was als nächstes kommt.

 

Heute sind Sie im Conrad Sohm in Dornbin zu Gast. Worauf darf man sich freuen?

Seven Ich kann mich noch gut an meinen ersten Auftritt in Dornbirn erinnern. Es war ein ganz persönliches Konzert in einer tollen Clubatmosphäre. Das Konzert war einfach großartig. Deswegen freue ich mich, dass ich dort wieder spielen darf. Es wird sicher wieder eine tolle Show. Die vier Farben Blau, Rot, Gelb und Lila werden auch auf der Bühne inszeniert, wie ein großes Theater in vier Akten.