Probiotische Power aus der Küche
Essiggurken, Schokolade, Sauerkraut, Joghurt und Bier – auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam. Oder doch? Durch Fermentation entstandene Nahrungsmittel finden sich überall.

Fermentieren – was ist das überhaupt?
Fermentation klingt erst mal kompliziert, ist aber eigentlich ein simpler natürlicher Prozess. Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Pilze wandeln Kohlenhydrate in Säuren, Gase oder Alkohol um. Dieses Phänomen macht unsere Lebensmittel nicht nur haltbar, sondern auch besonders schmackhaft.
Wie funktioniert das?
Die Basis ist simpel: Gemüse, Salz und ein wenig Geduld. Beim Fermentieren werden die Lebensmittel in einem Glas oder Keramikgefäß eng geschichtet und mit Salz oder Salzwasser bedeckt. Wichtig ist, dass die Lebensmittel vollständig unter der Flüssigkeit bleiben, um die richtigen Bedingungen für die Mikroorganismen zu schaffen. Unter Ausschluss von Luft beginnt dann der Fermentationsprozess. Die Mikroorganismen vermehren sich, die Milchsäurebakterien übernehmen das Kommando und wandeln Zucker in Milchsäure um – dabei entsteht die typische Säure, die wir an fermentierten Lebensmitteln so lieben.
Warum fermentieren?
… Probiotische Power: Die Bakterien, die während der Fermentation entstehen, fördern eine gesunde Darmflora. Ein gut funktionierender Darm ist das A und O für unser Immunsystem und Wohlbefinden.
… Nährstoffkick: Fermentierte Lebensmittel sind oft reicher an Vitaminen und Nährstoffen als ihre nicht-fermentierten Kollegen. Vitamin C, B-Vitamine und Vitamin K werden während der Fermentation vermehrt gebildet.
… Bessere Bekömmlichkeit: Durch die Vorverdauung der Inhaltsstoffe sind fermentierte Speisen leichter verdaulich. Viele Menschen, die mit rohem Gemüse Probleme haben, vertragen es fermentiert viel besser.
… Längere Haltbarkeit: Fermentation ist eine natürliche Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen – ganz ohne künstliche Konservierungsstoffe.

Bilder: 2021 Microgen/2020 Caterina Trimarchi (Shutterstock)
unten rechts: Hirschen Schwarzenberg/Angela Lamprecht