Den Bürgern ein gutes Vorbild sein

Extra / 06.02.2014 • 19:49 Uhr
Bürgermeister Harald Köhlmeier freut sich über 520 Megawatt, die über die PV-Anlage eingespeist werden.  Foto: Steurer
Bürgermeister Harald Köhlmeier freut sich über 520 Megawatt, die über die PV-Anlage eingespeist werden. Foto: Steurer

Vorarlbergs Gemeinden halten die Trümpfe für die Energieautonomie in der Hand.

Hard. Nachhaltigkeit, Ökologie und heimische Wertschöpfung: Unter anderem die 96 Vorarlberger Gemeinden sind Träger des per einstimmigem Landtagsbeschluss festgelegten Ziels der Energieautonomie 2050. Dass zahlreiche Kommunen diesen Auftrag ernst nehmen, beweisen die Sieger des VN-Klimaschutzpreises 2008, 2010 und 2012.

So will zum Beispiel die Bodenseegemeinde Hard bis 2015 die Hälfte des öffentlichen Energiebedarfs durch erneuerbare Energieträger abdecken. Wie das gelingen soll? Unter anderem mit der Inbetriebnahme einer der größten kommunalen Photovoltaikanlagen Österreichs. Die zukunftsorientierten Stromlieferanten wurden auf bisher ungenutzten Dächern der Gemeinde errichtet, konkret auf den Schulen Mittelweiherburg, dem Kindergarten Flakenweg, dem Clubheim des FC Hard sowie auf der Sporthalle am See und der Überdachung des benachbarten Eislaufplatzes. Insgesamt wurden so 3800 Quadratmeter Fläche für die Photovoltaikanlage zur Verfügung gestellt. Die beeindruckende Anlage soll jährlich rund 520 Megawattstunden (MWh) in das öffentliche Netz einspeisen. Aber nicht nur die Dimensionen, auch das einzigartige Bürgerbeteiligungsmodell überzeugte die Jury beim Klimaschutzpreis 2012.

Mobilität ohne Emissionen

Klimafreundliche Mobilität hat man sich indes am Bahnhof Dornbirn auf die Fahnen geheftet. Neben Verbesserungen im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel war die fahrradfreundliche Gestaltung des Areals ein zentrales Element des Projekts „Mobilitätsdrehscheibe“. In Zusammenarbeit mit der Stadt, den ÖBB und dem Land wurde ein fahrradfreundliches Gelände realisiert.

Für die Verknüpfung der öffentlichen Verkehrsmittel mit dem Fahrrad war es notwendig, die Abstellplätze für die Zweiräder am Bahnhof attraktiver zu gestalten. Zum einen wurde die Zahl der Abstellmöglichkeiten deutlich erhöht, und zum anderen bleiben die Räder unter dem Dach des Fahrradparkhauses trocken.

Auf zwei Ebenen ist Platz für insgesamt 450 Fahrräder. Die obere Ebene ist frei zugänglich. Um die abgestellten Räder vor Vandalenakten und Diebstählen zu schützen, wird das „Fahrradparkhaus“ darüber hinaus Tag und Nacht videoüberwacht. Die untere Ebene bietet einen höheren Sicherheitsstandard – kostet jedoch Geld. Die Boxen sind für ein Jahr oder monatsweise zu mieten.

Nicht selbstverständlich

Für Jury-Mitglied Christian Rankl ist der Weg der Verkehrskonzeption der Stadt Dornbirn, beginnend mit der Einrichtung des Stadtbussystems in den 1990er-Jahren, richtungsweisend. Es sei naheliegend, aber nicht selbstverständlich, bei der Neugestaltung des Bahnhofs dem Fahrradverkehr und den Fußgängern besonderes Augenmerk zu schenken.

Ihr Beitrag ist gefragt

Mit dem e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden leisten Vorarlbergs Kommunen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Zukunftsstrategien werden erarbeitet, konkrete Aktivitäten geplant. Wenn auch Sie mit Ihrer Gemeinde richtungsweisende Projekte zur Reduzierung von CO2-Emissionen bzw. zur Effizienzsteigerung unternommen haben: Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

Bürgermeister Harald Köhlmeier freut sich über 520 Megawatt die über die PV-Anlage eingespeist werden. Foto: Steurer
Bürgermeister Harald Köhlmeier freut sich über 520 Megawatt die über die PV-Anlage eingespeist werden. Foto: Steurer

Preis

Die Sieger-Gemeinde erhält für ihr Engagement in Sachen Klimaschutz eine Auszeichnung.

Partner-Statements

Die Erderwärmung ist zwar nicht mehr zu stoppen, sehr wohl aber abzumildern. Notwendig dafür sind ein geringerer Verbrauch fossiler Brennstoffe und die Reduktion von Treibhausgasen, die hauptsächlich durch industrielle und landwirtschaftliche Produktion, durch den privaten und öffentlichen Verkehr und in Privathaushalten freigesetzt werden. Somit ist jeder Einzelne gefordert. Weil Klimaschutz uns alle etwas angeht, ist auch die VLV Partner des VN-Klimaschutzpreises.

Robert Sturn, Vorstandsdir. VLV

Bewerben Sie sich unter
klima.vol.at für den
VN-Klimaschutzpreis 2014