Unterrichten und forschen an der Elite-Uni Harvard

Der Lebenslauf von Alexander Mathis kann sich sehen lassen: Nach seinem Mathematik-Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München absolvierte der Hörbranzer bis 2012 ein Doktoratsstudium an der Graduate School for Systemic Neurosciences in München. Währenddessen war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bernstein Center for Computational Neuroscience und forschte, wie auch im Rahmen seiner Dissertation, an optimalen neuronalen Codes zur Repräsentation von Raum. „Dabei habe ich eine Theorie aufgestellt, warum Gitterzellen räumlich periodisch aktiv sind und warum sie in Modulen angeordnet sind mit Perioden, die einer geometrischen Reihe folgen.“ Diese Vorhersage wurde später experimentell bestätigt. „Ohne es damals zu wissen, habe ich meine Doktorarbeit in einem sehr ,erfolgreichen‘ Umfeld geschrieben. Grid cells wurden erst 2004 entdeckt, und schon 2014 wurde der Nobelpreis an die Entdecker dieser Zellen vergeben“, sagt der mittlerweile im amerikanischen Cambridge lebende Mathis.
Seit 2013 ist der Hörbranzer als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department for Molecular and Cellular Biology der Harvard Universität beschäftigt. „Dort erforsche ich den Geruchssinn in Mäusen. Insbesondere interessiere ich mich dafür, wie Mäuse es schaffen, einer Geruchsspur zu folgen.“ Auch unterrichtet Mathis sehr gerne: Aktuell hält er Vorlesungen zur Theoretischen Neurobiologie. „In dieser Wahlpflicht-Vorlesung geht es darum, wie das Gehirn lernt und Information repräsentiert.“
Mathis würde langfristig gerne eine Karriere als Professor einschlagen. „Leider gibt es in Vorarlberg keine Universität. Am liebsten würde ich im Alpenraum arbeiten, da ich die Berge liebe und dort familiäre Wurzeln habe.“
