Im Reich von Anime, Manga und der Faltkunst Origami

Manga-Verein und AK bieten Zeichenwettbewerb – E-Reader zu gewinnen.
feldkirch. In Japan heißen Comics „Manga“. Die typischen Comic-Strip-Figuren mit den großen Augen haben längst auch Europa erobert. Sie sind von der Frankfurter Buchmesse so wenig wegzudenken wie aus den beiden Bibliotheken der Arbeiterkammer in Feldkirch und Bludenz. „Fast 1000 Mangas zählen zu unserem festen Bestand“, sagt Ulrike Keckeis, die beide Büchereien leitet. Was lag für die AK also näher, als gemeinsam mit der „Vorarlberger Anime und Manga Community“ (VAMC) heuer den Besuchern der „Buch am Bach“ ganz besondere Aktionen anzubieten?
Um die Wette zeichnen
Die Kinder und Jugendlichen finden das Manga- und Zeichenparadies im Foyer zur Vereinshausbühne AmBach. Dort kann sich das junge Lesevolk auch jeden Vormittag am Zeichenwettbewerb „Mein Traumberuf“ beteiligen. Die Zeichnungen, die während der Buchmesse in Götzis entstehen, werden auf der „Buch am Bach“ direkt ausgestellt. An allen drei Messetagen verlost die AK gegen Mittag unter den jungen Künstlern einen E-Reader.
Alexander Wulst (33) und Gabriele Hutterer-Wulst (44) freuen sich schon wie die sprichwörtlichen „Schneekönige“ auf die Kinder- und Jugendbuchmesse. Beide üben ganz traditionelle Berufe aus. Wenn Alexander nicht gerade Mangas liest, organisiert er den Wareneingang von Rauch Fruchtsäfte in Nüziders. Und Gabriele ist im öffentlichen Dienst tätig. In ihrer Freizeit aber übt sie sich in der Kunst des Papierfaltens. „Origami“ heißt das auf Japanisch. „Oru“ bedeutet Falten und „Kami“ Papier. Gabriele wird auf der „Buch am Bach“ interessierten Jugendlichen zeigen, wie kundige Hände ein weißes Blatt im Nu in einen Kranich, Fisch oder Drachen verwandeln. Die „Vorarlberger Anime und Manga Community“ umfasst 46 Mitglieder. „Wir treffen uns einmal im Monat.“ Dann wird im alten „Schwanen“ in Wolfurt beäugt und diskutiert, was es Neues gibt im „Land der aufgehenden Sonne“.
Daniel Gstöhl (20) faltet Origami, Ronja Bergmann (15), Julia Hofer (24) und Hannah Stark (17) zeichnen selber Mangas. Sie und andere Vereinsmitglieder werden auf der „Buch am Bach“ am Zeichentisch Jugendlichen zeigen, wie’s geht. Damit sie – wer weiß? – irgendwann einmal Bleistift, Tusche und Copic so gut zu führen verstehen wie Anne Berger (33). Die Dresdnerin hat sich das Ausmalbild für das VN-Extra in vier Stunden ausgedacht und zu Papier gebracht. Die gelernte Chemikerin hat auch schon Mangas veröffentlicht und ihr eigenes Label „Nowaki Design“ gegründet. Freilich, leben kann sie davon nicht. Im Brotberuf ist sie als selbstständige Geschäftsführerin im Bidlungsbereich tätg.