Saubere Reinigungsmittel mit sozialem Engagement

hörbranz. (VN-sis) Planet Pure gehört heute zu den führenden Unternehmen für biozertifizierte Wasch- und Reinigungsmittel. Das einstige Ein-Mann-Unternehmen beschäftigt an seinem Hauptstandort in Hörbranz mittlerweile 15 Mitarbeite. Dieser konnte in den vergangenen Jahren um Außenstellen in Indien und China erweitert werden. Die Erschließung des US-amerikanischen Marktes ist ebenfalls bereits in Planung. 2014 wurde Planet Pure mit dem Energy Globe Austria in der Kategorie Erde ausgezeichnet.

„Als ich Planet Pure 1999 ins Leben rief, wollte ich eine Unternehmenskultur schaffen, die dem Wohl der Menschen und der Umwelt dient“, erklärt Gründer Silvio Perp­mer. Den damaligen Markt an ökologischen Wasch- und Reinigungsmitteln empfand er als wenig zufriedenstellend. Seine Produkte sollten einen Bio-Status erreichen, der mit jenem von Bio-Lebensmitteln vergleichbar ist. „Damals gab es aber noch keine Zertifizierungsstelle“, erinnert sich Perpmer. Erst 2011 veröffentlichte die Prüfstelle Austria Bio-Garantie die entsprechenden Richtlinien. Noch im selben Jahr brachte Planet Pure das erste Bio-zertifizierte Waschmittel auf den Markt. Mittlerweile bietet das Unternehmen ein Vollsortiment an Wasch- und Reinigungsmitteln an, mit dem es bereits in 15 Ländern vertreten ist.

Nachhaltigkeit

Die Rohstoffe stammen ebenfalls aus biozertifiziertem Anbau und werden hauptsächlich in Hörbranz verarbeitet. Während die waschaktiven Substanzen, genannt Tenside, in konventionellen Reinigungsmitteln chemisch erzeugt oder umgewandelt sind, werden sie bei Planet Pure in einem längeren Prozess extrahiert.

Naturstoffe wie Wurzeln, Schalen oder Blätter mit hohem Saponingehalt (natürliche Tenside), werden erhitzt, wodurch ein natürliches Kraftextrakt entsteht. Anis sorgt mit seiner konservierenden Wirkung für eine längere Haltbarkeit. Um die Umweltbelastung so minimal wie möglich zu halten und eine vollständig nachhaltige Produktionskette zu garantieren, wird bei der Produktion auf Atomstrom verzichtet. Die notwendige Energie stammt ebenfalls aus umweltfreundlichen Ressourcen, wie Wasserkraft. Der Abfall, der im Zuge der Produktion anfällt, wird weiteres zu Biogas weiterverwendet. 80 Prozent der Mittel landen zudem in Bio-Plastiflaschen aus Zuckerrohr.

„Wir möchten ein Bewusstsein für die schädliche Wirkung chemischer Substanzen schaffen“, erklärt Silvio Perp­mer. „Wir sind zum Beispiel von klein auf an künstliche Düfte gewöhnt. Wir möchten die Menschen wieder ein Stück weit zum Ursprung zurückholen und ihnen zeigen, was Natürlichkeit wirklich bedeutet.“

Die Entwicklung steht bei Planet Pure niemals still. Das Sortiment wird ständig erweitert. Anfang dieses Jahres gelang es dem Unternehmen, den weltweit ersten biozertifizierten Weichspüler auf den Markt zu bringen. Bei dem neuesten Produkt handelt es sich um ein Reinigungstuch aus Bambusfasern, das über die Eigenschaften eines Mic­rofasertuchs verfügt. Da auch dieses zu 100 Prozent aus grünen Rohstoffen besteht, kann es nach der Verwendung kompostiert werden.

Der Mensch im Zentrum

Neben dem Umweltschutz kommt auch dem sozialen Bereich eine bedeutende Rolle zu. „Wir beziehen unsere Rohstoffe von Kleinbauern aus Ländern wie Indien und Marokko, um diese zu unterstützen“, betont Perpmer. Mit der Gründung der Außenstelle Planet Pure Indien, wo je nach Saison bis zu 30 Menschen in der Rohstoffverarbeitung tätig sind, kann das Vorarlberger Unternehmen beispielsweise sicherstellen, dass vor Ort faire Löhne ausbezahlt werden.

Am Standort Hörbranz beschäftigt Planet Pure unter anderem Menschen mit Behinderung, die zum Beispiel die Flaschen etikettieren. Mit einer Etikettiermaschine würde dies natürlich zehn Mal schneller gehen“, sagt Perpmer lächelnd. Um Arbeitsplätze zu erhalten, möchte er in seinem Unternehmen, wo immer es möglich ist, auf den Einsatz von Maschinen verzichten.