Staats- und Weltmeister am Dach

Extra / 10.03.2016 • 18:13 Uhr
Sascha Schroller vom Team der Firma Peter Dach gewann im Vorjahr den Weltmeistertitel der Dachdecker.  Foto: privat
Sascha Schroller vom Team der Firma Peter Dach gewann im Vorjahr den Weltmeistertitel der Dachdecker.  Foto: privat

Gut ausgebildete Handwerker sind gefragte Fachkräfte, auch bei Peter Dach in Götzis.

Götzis. (VN-doh) „Egal, wie sehr sich eine Branche verändert und neue Techniken verwendet, es wird immer einen Handwerker brauchen, der das Produkt verarbeiten und montieren kann“, stellt Christian Maissen klar. Der Geschäftsführer des Götzner Unternehmens Peter Dach ist vom Handwerk überzeugt: „Es entsteht etwas. Es gibt eine gewisse Genugtuung zu sehen, was man gemacht hat.“ Auch der Zukunft sieht er positiv entgegen, es werde ja ständig gebaut und saniert, selbst wenn die Anforderungen, um sich am Markt zu behaupten, größer geworden sind, kann man sich positionieren. „Man kann sich als mittelständiges Unternehmen aber nie zurücklehnen und muss richtig gute Mitarbeiter haben, sonst ist man schnell weg.“ Das Material hat sich pro Lieferant oder auch pro Produkt vervielfältigt. Es gilt sich zu spezialisieren. Dabei spielen die Mitarbeiter die größte Rolle. Sie müssen demensprechend ausgebildet sein und laufend an neuen Kursen teilnehmen. Die Qualität sei entscheidend. Sowohl was das verarbeitete Material, als auch die Qualität der Mitarbeiter betreffe. Dann könne das Handwerk auch weiterhin goldene Zeiten erleben. „Denn wenn die Qualität der Arbeit stimmt, ist der Kunde zufrieden und dann stimmt der Verdienst von selbst“, so Maissen.

Von der Lehre bis in die Pension

Beim Götzner Traditionsunternehmen sind rund 50 Mitarbeiter angestellt. Auf den Baustellen arbeiten 15 Teams. Sechs Mitarbeiter haben die Meisterprüfung als Dachdecker und Spengler abgelegt. Einen ganz besonderen Stellenwert hat bei Peter Dach die Lehrlingsausbildung. „Heute Lehrling, morgen gesuchte Fachkraft“, ist eines der Mottos in der Ausbildung: „Wir wollen, dass motivierte Mitarbeiter bei uns ihre Lehre beginnen und bleiben, bis sie ihre Pension antreten“, fügt Maissen hinzu. Dazwischen ist praktisch alles möglich. Denn die Weiterbildung wird in allen Bereichen intensiv unterstützt. „Wir zahlen die Kurse, der Mitarbeiter investiert seine Zeit.“ Um fachlich am Ball zu bleiben, seien regelmäßige Schulungen notwendig. Daneben gilt es aber auch, für den Kundenkontakt vorbereitet zu sein. Die Palette reiche hier von Persönlichkeitskursen bis hin zu Grundlagen in Rechtsfragen, denn auch Gespräche vor Ort müssen gemeistert werden. Schließlich stellen die Teamführer in diesen Situationen die ganze Firma dar. Dass sich die intensive Lehrlingsausbildung bezahlt mache, zeigt sich für Maissen daran, dass 70 bis 80 Prozent der Auszubildenden auch nach der Lehre im Unternehmen bleiben und sich dann kontinuierlich weiterentwickeln.

Wettbewerbe als Anreiz

Die Ausbildung im Götzner Betrieb sieht eine Doppellehre als Dachdecker und Spengler vor und dauert vier Jahre. Die Meister und Vorarbeiter der jeweiligen Teams kümmern sich neben der täglichen Arbeit jeden dritten Samstagvormittag um die Lehrlinge. Dann stehen Praxistraining oder theoretische Blöcke teilweise auch mit externen Vortragenden auf dem Programm. Das Resultat daraus: Weltmeister, Staatsmeister und Landesmeister sind im Unternehmen in der Marktgemeinde tätig. Man müsse aber auch darauf achten, dass man die Jungen nicht zu sehr unter Druck setzte, denn etwas Glück gehöre bei den Bewerben auch dazu. „Es sind junge Leute, die wir in ihrer Entwicklung begleiten und fördern können.“

Es wird immer einen Handwerker brauchen, der ein Produkt verarbeiten kann.

Christian Maissen