Zufriedene Mitarbeiter als Schlüssel zum Erfolg

Extra / 10.03.2016 • 18:11 Uhr
Im Bezauer Vier-Sterne-Hotel werden jedes Jahr ein bis zwei neue Köche ausgebildet. Fotos: Hotel Post
Im Bezauer Vier-Sterne-Hotel werden jedes Jahr ein bis zwei neue Köche ausgebildet. Fotos: Hotel Post

Im Hotel Post in Bezau steht nicht nur die Zufriedenheit der Gäste, sondern auch jene der Mitarbeiter ganz oben.

Bezau. (VN-sas) „Zuerst braucht man glückliche Mitarbeiter, dann ergibt sich das mit den Gästen ganz von selbst“, antwortet Wolfgang Michl, Direktor des Bezauer Vier-Sterne-Superior-Hotels Post auf die Frage, was einen erfolgreichen Tourismusbetrieb ausmacht. „Dass man saubere Zimmer und feines Essen bietet sowie Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit legt, ist selbstverständlich“, betont er. „Den Unterschied aber macht ein gutes, fröhliches Team aus, das Spaß an der Arbeit hat“, ist Michl überzeugt.

Und dass dem so ist, darauf wird größter Wert gelegt: „Wir versuchen stets, jedem Mitarbeiter vernünftige Arbeitsmodelle bieten zu können.“ Dass an den Wochenenden gearbeitet werden müsse, liege in der Natur der Sache: „Tourismus findet dann statt, wenn andere Urlaub haben. Das ist nicht zu ändern – und für die meisten Mitarbeiter auch kein Problem.“

Im Hotel Post und dem Susanne-Kaufmann-Spa werden derzeit 75 Mitarbeiter beschäftigt. Die fünf Lehrberufe Kosmetiker und Fußpfleger, Masseur, Koch, Hotelkaufmann sowie Restaurantfachmann werden angeboten – jedes Jahr startet ein neuer Turnus. 2015  wurde diesbezüglich eine eigene Lehrlingsinitiative ins Leben gerufen. „Wir waren auf der Suche nach neuen Lehrlingen und haben uns dabei gefragt, was es braucht, um Interessierte bestmöglich zu erreichen“, erinnert sich Michl an die Hintergründe der Aktion zurück. „Dabei sind wir schnell auf die Idee gekommen, dass Jugendliche die Bedürfnisse von potenziellen Lehrlingen am besten und damit viel besser als wir kennen.“

Im Rahmen ihres Maturaprojekts haben die Schülerinnen Cornelia Kohler, Bianca Kruger und Lisa Hofer der Bezauer Wirtschaftsschulen daraufhin die Initiative „Ab die Post“ gestartet – in einem ersten Schritt befragten die Maturantinnen potenzielle Lehrlinge und holten unter anderem deren Meinung zu Arbeitszeiten im Tourismusbereich, die oft ein negatives Image haben, ein. „Hier war die Quintessenz, dass die Jugendlichen primär nicht sonntags arbeiten wollen“, informiert Michl. „Ansonsten hatten die Schüler jedoch kein schlechtes Bild von Arbeitsplätzen im Tourismusbereich“, fügt der Hoteldirektor hinzu. Das Projekt habe jedenfalls gefruchtet – und die Führung ganzer Schulklassen durch die Hotelbereiche offenbar die besten Eindrücke hinterlassen: „Vor allem im Bereich Massage und Kosmetik sind deutlich mehr Bewerbungen eingegangen als zuvor.“ Man wolle deshalb auch fortan auf die Initiative setzen. Michl ist überzeugt: „Wenn der Job Spaß macht und gute Aufstiegschancen bietet, dann ist plötzlich auch der Sonntag nicht mehr das Thema.“

Der Gast merkt, ob Mitarbeiter zufrieden sind oder nicht.

Der Gast merkt, ob Mitarbeiter zufrieden sind oder nicht.

Die Lehrberufe im Kosmetikbereich sind stark gefragt.

Die Lehrberufe im Kosmetikbereich sind stark gefragt.