Bus und Bahn weiter auf Überholspur

2016 wurden erstmals über 65.000 Jahreskarten in Vorarlberg verkauft.
Bregenz. Vorarlberger Öffis sind eine Erfolgsgeschichte. Mit der Einführung der maximo-Jahreskarten erleben Bus und Bahn einen regelrechten Boom. Laut jüngsten, den VN vorliegenden Zahlen wurden im Vorjahr erstmals mehr als 65.000 Jahreskarten abgesetzt. Auch die Einführung der FairCard im Februar 2016 hat sich bewährt. Sie wurde in wenigen Monaten an 1767 Bezieher einer Mindestsicherung ausgegeben, die mehr als 3160 Monatskarten maximo fair gekauft haben. „Die Nutzungszahlen steigen stetig“, zieht Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Vorarlberger Verkehrsverbundes (VVV), eine positive Bilanz. Mit der erfreulichen Entwicklung ist ein Etappenziel erreicht. Die Pläne des Landes sind ambitioniert: „2017 wird der erste bedeutende Ausbauschritt im wahrsten Sinne des Wortes erfahrbar. Die tollen neuen Züge sind für Vorarlberg von zentraler Bedeutung“, sagt Mobilitätslandesrat Johannes Rauch. Mit dem großen Zuspruch wächst auch der Investitionsbedarf. Die ÖBB haben längst eine Bahnhofsoffensive gestartet. Der Um- und Neubau läuft auf Hochtouren. Gleichzeitig sieht Landesrat Rauch bei einigen Haltestellen noch Handlungsbedarf. Konkret betreffe dies Klaus, den Bahnhof Wolfurt, Altach und Bregenz-Hafen.
Neue Zuggarnituren
In neue Züge wird kräftig investiert. Die ÖBB haben den Rahmenplan für Nahverkehrszüge neu ausgeschrieben. Bombardier setzte sich im Bestbieterverfahren durch und wird Anfang April 2019 die ersten 21 Zuggarnituren nach Vorarlberg liefern. Sie werden 104 Meter lang sein und um 40 Prozent höhere Sitzplatzkapazitäten aufweisen. Die Züge für Vorarlberg bieten Platz für die unterschiedlichsten Bedürfnisse. „Es ist wichtig, viel Platz für raschen Passagierwechsel zu schaffen“, erklärt Christian Diewald, Geschäftsführer von Bombardier Österreich, im Gespräch mit den VN. Vorarlbergs Nahverkehrszüge werden ganz auf die Bedürfnisse eines großen Ballungsraums zugeschnitten sein. „Viele Einstiege mit vielen Mehrzweckbereichen für Fahrräder und Kinderwagen.“ Ein weiterer Fokus liegt auf dem Fahrgastkomfort und digitalen Services wie WLAN und modernste Fahrgastinformation. Die Vorbereitungen für den Bau der neuen Zuggarnituren laufen auf Hochtouren. Bereits auf Schiene ist ein neuer Fahrplan. Er trat am 11. Dezember 2016 in Kraft und setzt einen weiteren Meilenstein für Vorarlberger Bahnkunden. Laut ÖBB wurden innerhalb von 20 Jahren die Bahnkilometer im Vorarlberger Nahverkehr damit von 1,6 Millionen im Jahr 1996 auf 3,2 Millionen im Jahr 2017 verdoppelt. Heuer stehen damit den Bahnkunden täglich 210 Züge zur Verfügung.
Großer Ausbauschritt
Mit dem Land Vorarlberg und dem Verkehrsverbund Vorarlberg haben die ÖBB mit dem seit Dezember 2016 gültigen neuen Fahrplan den größten Ausbauschritt im Bahnverkehr Vorarlbergs in den letzten Jahrzehnten umgesetzt. Zu den 54 Zügen zwischen Bregenz und Bludenz kamen sieben Regionalexpress-(REX)-Kurse in Richtung Bludenz und fünf in Richtung Bregenz dazu.
Den Reisenden stehen werktags von 6 bis 20 Uhr zwischen Bludenz und Bregenz jede Stunde zwei schnelle Railjet- oder REX-Angebote sowie zwei S-Bahn-Verbindungen mit Halt in allen Stationen zur Verfügung.
Auch 2016 konnten wir uns über steigende Nutzungszahlen für Bus und Bahn im Land freuen.
Christian Hillbrand, VVV