Verkehr steht bald unter Strom

Extra / 29.12.2016 • 18:06 Uhr
Immer mehr Unternehmen stellen ihre Fahrzeugflotte auf E-Autos um. Ab März warten neue Förderungen.
Immer mehr Unternehmen stellen ihre Fahrzeugflotte auf E-Autos um. Ab März warten neue Förderungen.

E-Auto-Offensive zeigt Wirkung. Ausbau der Infrastruktur wird weiter vorangetrieben.

Bregenz. (VN-mig) Es sind gute Nachrichten zu Beginn des Jahres: Die Offensive zum Umstieg auf umweltfreundliche Autos zeigt Früchte. Nach einer Durststrecke zeigt die Kurve bei Neuzulassungen von Elektroautos deutlich nach oben. Und das ist, so sind sich Experten einig, erst der Anfang. Das Land Vorarlberg hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2020 gesamt 10.000 Stromer auf Vorarlbergs Straßen unterwegs sind. Mittlerweile deutet vieles darauf hin, dass die ambitionierten Ziele auch zu schaffen sind. Einen wesentlichen Grund für den Optimismus bieten die Automobilhersteller mit ihrer Modelloffensive. Die wichtigsten Autobauer haben für die nächsten Jahre zahlreiche neue Elektromodelle mit Reichweiten von bis zu 500 Kilometern angekündigt. Für bestehende Modelle sind zudem Updates mit stärkeren Akkus geplant. Die Reichweitenproblematik, die bisher viele vom Kauf eines E-Autos abgehalten hat, soll bald Geschichte sein. Auch ein weiterer Hemmschuh – die deutlich höheren Anschaffungspreise – wird mit steigenden Verkaufszahlen an Bedeutung verlieren. Hersteller werden ihre Elektroautos günstiger anbieten können. Bis es so weit ist, unterstützen Bundesregierung und Autoimporteure Käufer mit Prämien. Private Kunden erhalten ab März 4000 Euro beim Autokauf. In Summe stehen Mittel in der Höhe von 72 Millionen Euro zur Verfügung. 16.000 Elektroautos sollen so in den nächsten zwei Jahren zusätzlich auf Österreichs Straßen kommen – alleine 1000 davon in Vorarlberg. „Diese breite Initiative ermöglicht es, dass deutlich mehr Elektroautos verkauft werden können“, gibt sich der für Elektromobilität zuständige Landesrat Erich Schwärzler (63) optimistisch. Das Land selbst werde zudem evaluieren, welche Ergänzungen es bei den Förderungen brauche. Zusätzliche finanzielle Mittel könnten dazu auch auf Landesebene zur Verfügung gestellt werden.

Innerhalb der Landesregierung herrscht beim Thema E-Mobilität jedenfalls Konsens. Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (57) spricht von der Notwendigkeit eines bunten Mobilitätsmixes, wobei die E-Mobilität sowohl bei Fahrrad als auch Auto eine zunehmend wichtige Rolle spiele. Entsprechend müsse man auch bei der notwendigen Ladeinfrastruktur aufs Tempo drücken. „Wir haben hier sicherlich einen gewissen Nachziehbedarf“, so der Landesrat weiter.

Ambitionierte Ziele beim Ausbau der Ladeinfrastruktur haben die Illwerke VKW. 35 statt bisher neun Schnellladestationen und eine Verdoppelung der Ladesäulen, gibt Christian Eugster (45), Leiter des Vlotte-Projekts als Ziel bis 2020 vor. „Wir wissen, dass 90 Prozent der Ladungen entweder zu Hause oder am Arbeitsplatz erfolgen. Die restlichen zehn Prozent finden an öffentlichen Plätzen statt“, erklärt der Experte. Der Fokus müsse deshalb auf den Wohnbau und auf Firmenparkplätze gelegt werden. „Überall dort, wo Autos länger stehen.“ Der zweite Schwerpunkt liege im öffentlichen Bereich. „Nicht jeder hat die Möglichkeit, zu Hause zu laden“, so Eugster weiter. Zudem müsse für eine entsprechende Infrastruktur in den Tourismusdestinationen gesorgt werden.

Förderungen für Ladesäulen

Für den Ausbau der Ladeinfrastruktur stehen ab März auch Mittel des Bundes und der Autohändler zur Verfügung. Konkret gibt es für öffentlich zugängliche Schnellladestationen Förderungen in der Höhe von 10.000 Euro. Die Anschaffung und Errichtung von privaten Ladestationen wird mit 200 Euro unterstützt. Auch Asfinag und ÖBB treiben den Ausbau der Ladeinfastruktur voran. Sowohl auf Rastplätzen als auch an Bahnhöfen sollen Ladestationen entstehen.

Wir klären, wo es bei Förderungen noch Ergänzungen braucht.

LR Erich Schwärzler
Wir wollen einen bunten Mobilitätsmix, wobei die Elektromobilität sowohl beim Auto als auch beim Fahrrad eine zunehmend wichtigere Rollen spielen wird. Dabei ist es wichtig, dass auch die Ladeinfrastruktur ausgebaut wird. 
               Johannes Rauch,  Landesrat

Wir wollen einen bunten Mobilitätsmix, wobei die Elektromobilität sowohl beim Auto als auch beim Fahrrad eine zunehmend wichtigere Rollen spielen wird. Dabei ist es wichtig, dass auch die Ladeinfrastruktur ausgebaut wird.

Johannes Rauch,
Landesrat

Bis 2020 sollen in Vorarlberg 10.000 E-Autos auf den Straßen sein. Die jüngste Initiative wird dabei helfen, dass die Zahl der Fahrzeugverkäufe steigen wird. Wir liegen schon jetzt österreichweit an der Spitze und wollen diesen Vorsprung weiter ausbauen. 
               Erich Schwärzler,  Landesrat

Bis 2020 sollen in Vorarlberg 10.000 E-Autos auf den Straßen sein. Die jüngste Initiative wird dabei helfen, dass die Zahl der Fahrzeugverkäufe steigen wird. Wir liegen schon jetzt österreichweit an der Spitze und wollen diesen Vorsprung weiter ausbauen.

Erich Schwärzler,
Landesrat

Beim Ausbau der Infrastruktur liegt ein Fokus auf dem Wohnbau und auf Firmenparkplätzen. Ein weiterer Fokus liegt auf der öffentlichen Infrastruktur, weil nicht jeder zu Hause laden kann. 
               Christian Eugster, Vlotte

Beim Ausbau der Infrastruktur liegt ein Fokus auf dem Wohnbau und auf Firmenparkplätzen. Ein weiterer Fokus liegt auf der öffentlichen Infrastruktur, weil nicht jeder zu Hause laden kann.

Christian Eugster, Vlotte

Die Elektromobilität ist ein großes Zukunftsthema für die Automobilindustrie. Die Autohersteller sind bereits massiv in Vorleistung getreten, so werden derzeit schon von fast allen Marken Elektofahrzeuge angeboten. 
               Günther Kerle,  Autoimporteure

Die Elektromobilität ist ein großes Zukunftsthema für die Automobilindustrie. Die Autohersteller sind bereits massiv in Vorleistung getreten, so werden derzeit schon von fast allen Marken Elektofahrzeuge angeboten.

Günther Kerle,
Autoimporteure