Kommunikation zwischen Mensch und Roboter

Extra / 09.03.2017 • 16:50 Uhr
Lösungen von Servus sind gefragt. Der Arbeitsplatz hat internationales Flair und Zukunft. Fotos: VN/Steurer
Lösungen von Servus sind gefragt. Der Arbeitsplatz hat internationales Flair und Zukunft. Fotos: VN/Steurer

Direkte Kommunikation – vom Produkt bis zur Firmenkultur bei Servus Intralogistics.

Dornbirn. Kollaborative Roboter nennen sich die maschinellen Helfer, die Hand in Hand mit Menschen an einem Arbeitsplatz zusammenarbeiten. Sie arbeiten nebeneinander her, oder sie arbeiten zusammen Hand in Hand, in jedem Fall aber arbeiten sie stillschweigend miteinander. Bei Servus Intralogistics in Dornbirn hingegen kommunizieren Mensch und Roboter sogar miteinander. „Wir sehen direkt am bewegten Produkt, was wir programmiert haben und wie sich der Transportroboter verhält“, sagt Christian Hämmerle und ergänzt: „Und genau das ist das Spannende an unserer Tätigkeit hier bei Servus. Wir bekommen direktes Feedback von unseren Transportrobotern.“

Keine Nerds im Keller

Die Softwareexperten von Servus kommunizieren aber nicht nur mit den Robotern, sondern auch mit den Kunden. Das Bild vom Nerd im Keller trifft in modernen Unternehmen schon lange nicht mehr zu. Die Transport­roboter sind Teil von maßgeschneiderten Intralogistikanlagen, die Servus in alle Welt liefert. Diese Intralogistikanlagen kommen in unterschiedlichsten Branchen zum Einsatz. Die Liste reicht von Google über Miele bis hin zu Illy-Kaffee oder Audi. Aber auch Vorarlberger Unternehmen, die weltweit erfolgreich sind, wie etwa Zumtobel, Schelling, Omicron oder Amann Girrbach, zählen in puncto effiziente Intralogistik auf die blauen Schwarmroboter. Für Hämmerle ein weiterer Grund, warum der Job bei Servus Spaß macht. „Es ist hochinteressant, mit sogenannten Global Playern oder Hidden Champions zusammenzuarbeiten.“

Ausbildung an der FHV

Hämmerle absolvierte zunächst eine Lehre als Elektroniker, ehe er an der Fachhochschule Vorarlberg den Masterstudiengang in Informatik besuchte und anschließend zu Servus Intralogistics wechselte. Wie sich herausstellen sollte war es ein hervorragender Weg, den er einschlug. Heute leitet er die Abteilung, die für das softwaretechnische Zusammenspiel zwischen der kundenseitigen Software und den autonomen Transportrobotern verantwortlich ist. „Die Ausbildung an der FH bildete eine hervorragende Basis für die spätere Praxis“, sagt der gebürtige Dornbirner.

Der Softwareanteil von Produkten gewinnt im Zuge von Industrie 4.0 immer mehr an Bedeutung. Aus „dummen Produkten werden intelligente Produkte“. Bei Servus heißt das, dass die Transport­roboter mit anderen Systemkomponenten kommunizieren, selbstständig den kürzesten Weg zum Ziel finden, ständig dazulernen und innerhalb eines Prozesses die Entscheidungsgewalt übernehmen können.

„Und für diesen Teil sind eben unsere Softwareentwickler verantwortlich. In diesem Bereich suchen wir laufend nach Verstärkung. Egal ob C#, C++ Programmierer oder Softwaretester“, erklärt Christian Beer, Inhaber und Geschäftsführer von Servus Intralogistics. Er ist überzeugt, dass diese Entwicklung bei Weitem noch nicht abgeschlossen ist. „Ganz im Gegenteil“, sagt Beer, „was die Möglichkeiten im Softwarebereich betrifft, stehen wir erst am Beginn.“

Viele Nationen sagen Servus

Wenngleich Vorarlberg mit dem Informatik-Studiengang an der Fachhochschule und dem Zweig für Elektronik und Technische Informatik an der HTL über eine gute Ausbildung in diesem Bereich verfügt, werden wesentlich mehr Softwaremitarbeiter benötigt, als ausgebildet werden. Die Heron-Gruppe hat deshalb schon vor Jahren als einer der ersten Betriebe aktiv nach Fachkräften in Spanien gesucht – und ist damit gut gefahren, wie die Erfahrung zeigt.

„In Spanien wurde der enorme Bedarf an IT- und Softwarefachkräften sehr früh erkannt und eine hervorragende Ausbildung installiert. Jedoch gibt es in Spanien nicht genügend Arbeitsplätze. Daraus ergab sich eine Win-win-Situation für die spanischen Programmierer und uns“, ist Beer froh, in den Spaniern nicht nur gute Fachkräfte, sondern auch langjährige Mitarbeiter gewonnen zu haben. Denn aufgrund der hohen Lebensqualität und der Vielzahl an Möglichkeiten von Freizeitaktivitäten hat der Großteil der Spanier seine Zelte langfristig in Vorarlberg aufgeschlagen.

„Unkomplizierter Umgang“

Einer von ihnen ist Jorge Navarro Gonzales. Er kam als einer der ersten Spanier vor fünf Jahren aus Madrid nach Dornbirn. Ihn hat vor allem die offene Firmenkultur mit flacher Hierarchie angesprochen. „Wir haben kurze Kommunikationswege und einen einfachen und unkomplizierten Umgang miteinander. Das hat uns Spaniern am Anfang sehr geholfen“, sagt Gonzales, der fließend deutsch spricht.

Firmenchef Christian Beer ist sich sicher: „Innovative Produkte gepaart mit einer offenen Firmenkultur und einer ansprechenden Arbeitsumgebung sind die Grundlage für die Jobs der Zukunft und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Vorarlberg und seiner Attraktivität für gutausgebildete Fachkräfte.“

Ein kreatives Umfeld für Techniker: Bei Servus funktioniert die Kommunikation der Nationen und zwischen Mensch und Roboter.
Ein kreatives Umfeld für Techniker: Bei Servus funktioniert die Kommunikation der Nationen und zwischen Mensch und Roboter.