Saat der Freiheit

Extra / 02.07.2017 • 16:33 Uhr
Saat der Freiheit

Den „March against Monsanto“ begleitet der Song „Seeds of Freedsom“ von Manu Chao im Sinne von gesunder Nahrungs- und dadurch Friedenssicherung. In ihrem Buch „Seeds of Suicide“ beschrieb Vandana Shiva, die kürzlich beim World Future Council in Bregenz zu Gast war, den Massenselbstmord indischer Bauern aufgrund der vernichtenden Abhängigkeit von Agrochemie-Riesen.In Zeiten von Hormon- und Antibiotika-verseuchten Turborindern in grausamer Massentierhaltung mitsamt Boden, Grundwasser und Klima zersetzendem Ammoniak- und Methanausstoß, in Zeiten von Agent Orange, Round-up und Glyphosat sowie eskalierender Ressourcenkriege, sind Wege raus aus der Destruktivität exponentiellen Wachstums, hin zu qualitativem Wachstum im Einklang mit der Natur das Gebot der Stunde.

Beherzigen wir das Prinzip von Ursache und Wirkung oder die simple Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. Wenn wir vier Planeten verbrauchen, aber nur einen als Lebensgrundlage zur Verfügung haben, dürfte jedem klar sein, dass sich das nicht ausgeht. Die Haushaltsführung unserer Omas ist wieder gefragt. Nichts wurde weggeworfen. Sie zogen eigenes Saatgut für die Pflanzenvielfalt und hielten Kleintiere. Alles wurde sinnvoll verwertet, veredelt, eingelegt, verkocht. Selbstverständlich im Naturkreislauf. Leben und wirtschaften mit der Natur und nicht gegen sie! Im Naturkreislauf sind Ökonomie, Ökologie und Soziales in Harmonie zu bringen.

Vorarlberg ist Vorzeigeregion, in der immer mehr Menschen eigeninitiativ und selbstbestimmt mit Konsumentensolidarität, Repair Cafés, dem Klimaneutralitätsbündnis, Weltläden, Obst- und Gartenkultur Vorarlberg, Bodensee Akademie, Permakultur-Bewegungen, Direktvermarktung regionaler Lebensmittel, unseren Natura-2000-Gebieten und durch gelebte Partnerschaft zwischen Landwirtschaft, Gastronomie und Tourismus im Rahmen der „Ökolandstrategie – regional und fair“ eine enkeltaugliche Zukunft anstreben.

„Fliegen kann man nur gegen den Wind“, besingt Reinhard Mey den Freigeist. Und Hubert von Goisern bringt es auf den Punkt: „A jeder woaß, dass es Geld nit auf da Wiesen wachst und essen kann ma’s a nit – aber brenna tat’s guat. Aber hoazen domma en Woazen und de Ruabn und den Kukuruz – wann ma lang so weiterhoazen brennt da Huat.“

Journalistin/Autorin Verena Daum, VN-Extra „Grünes Leben“, verena@progression.at