Lohnt es sich, einen Altbau zu sanieren?

Extra / 23.04.2020 • 14:33 Uhr
Aus Alt mach Neu – eine Sanierung muss gut durchgeplant sein. Shutterstock
Aus Alt mach Neu – eine Sanierung muss gut durchgeplant sein. Shutterstock

Bestandsaufnahme und genaue Planung sind das A & O.

ALTBAU Wer darüber nachdenkt, einen Altbau zu kaufen, dem stehen womöglich umfangreiche Sanierungsarbeiten bevor. Potenzielle Käufer sollten deswegen zunächst prüfen, welche Haussanierungen nach dem Kauf anstehen und ob sich diese rentieren. Wenn Kaufpreis und Sanierungskosten die Kosten eines Neubaus übersteigen, ist das nicht der Fall. Um herauszufinden, welche Sanierungsarbeiten erfolgen müssen und mit welchen Kosten zu rechnen ist, sollten Immobilieninteressenten gegebenenfalls einen Sachverstän-digen engagieren.

Einen Plan machen

Wer einen Altbau besitzt und Sanierungsarbeiten selbst durchführen möchte, sollte zunächst einen Plan machen. Dabei gilt oftmals: Von oben nach unten und von außen nach innen vorarbeiten. Je nachdem, welche Arbeiten anstehen, kann aber auch eine andere Reihenfolge sinnvoll sein. Außerdem sollten die einzelnen Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden. In vielen Fällen ist ein Altbau so desolat, dass er entkernt werden muss. Dann bleiben lediglich der Rohbau und das Dach übrig. Der entkernte Bau muss so vorbereitet werden, dass er tatsächlich als Grundlage eines Sanierungsprojektes dienen kann. Dazu ge-
hört beispielsweise, durchfeuchtetes Mauerwerk trockenzulegen. Feuchte Wände gehören zu den häufigsten und schwierigsten Baumängeln und sind längst nicht nur in Altbauten ein echtes Problem. Es gibt jede Menge Methoden, um das Mauerwerk wieder trocken zu bekommen. Verursacht wird die Feuchtigkeit im Mauerwerk oft durch fehlende oder unvollständige Perimeterdämmung im Keller, fehlerhafte Horizontalsperren und weitere Abdichtungsfehler.

Giftige Baustoffe

In manchen Altbauten wurden Baustoffe verwendet, die heute als giftig gelten. Wird ein Haus kernsaniert, ist es sinnvoll diese auszutauschen. Einige Gefahrenstoffe aus der Vergangenheit wie Asbest oder Lindan sind vermutlich allen geläufig. Aber neben diesen Wohngift-Klassikern, die zwar in heutigen Baumaterialien verboten sind, im Altbau aber nach wie vor auftauchen, muss sich der menschliche Organismus noch mit einer Vielzahl weiterer Schadstoffe auseinandersetzen. Auch Schimmel kann bei einer Kernsanierung effektiv entfernt werden. Flüchtige organische Verbindungen wie sie beispielsweise in Klebern, Farben, Lacken, Bodenbelägen oder auch Möbeln vorkommen, können Kopfschmerzen, Übelkeit, Unwohlsein und sogar Schlafstörungen verursachen. Auch schwerflüchtige organische Verbindungen beeinträchtigen die Wohngesundheit. Sie treten über einen sehr langen Zeitraum aus. Neben Gasen und flüchtigen Verbindungen können auch bestimmte Fasern dem menschlichen Organismus schaden. Auch Schwermetalle gehören zu den Schadstoffen, die in alten Gebäuden vorkommen können.

Modernisierung der Technik

Eine Modernisierung geht auch gleichzeitig mit der Erneuerung der Technik einher. Das bedeutet oft, dass die komplette Elektrik ausgetauscht werden muss. Bauherren müssen sich unter anderem überlegen, wo sie Licht haben möchten und wo die Lampe hängen muss, damit kein ungünstiger Schatten fällt. Außerdem müssen Lichtschalter und Steckdosen installiert werden. Wer sein gesamtes Haus smart aufrüsten will, sieht sich mit zwei unterschiedlichen Systemen konfrontiert: Sowohl Funk- als auch Kabelsysteme können Verbindungen zwischen einzelnen Geräten herstellen. Wer ein bestehendes Gebäude nachrüsten will und keine Wände aufmachen möchte, kann auf die günstigere Funklösung setzen. Vor allem Heizungsregler oder funkgesteuerte Glühbirnen eignen sich hierfür besonders, aber auch Aufputz-Rollladengurtwickler.

Oftmals stellen giftige Materialien ein Problem bei der Sanierung dar.
Oftmals stellen giftige Materialien ein Problem bei der Sanierung dar.