Sonnenberggemeinde feiert Namensjahr
Nüziders begeht in diesem Jahr das 1200-jährige Jubiläum
der ersten schriftlichen Nennung.
GESCHICHTE Jubiläen sind immer wieder schöne Anlässe, um sich rückzubesinnen, das große Ganze zu betrachten und sich einmal Zeit für die Frage zu nehmen: „Was bin ich bzw. was sind wir eigentlich?“ In Nüziders, das in diesem Jahr gemeinsam mit den Gemeinden Bürs, Nenzing, Schlins und Schnifis das 1200-Jahre-Jubiläum der erstmaligen schriftlichen Nennung in den Folcwin-Urkunden feiert, nahm man das hohe Jubiläum deshalb zum Anlass, sich intensiv mit der eigenen Geschichte zu befassen.
„Ich finde es sehr wichtig, dass sich eine Gemeinde mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzt“, sagt Historiker Christof Thöny, der für die Gemeinde und im Rahmen eines EU-Leader-Projekts ein breites Programm auf die Beine gestellt hat. „Unser Fokus liegt aber auf jenem Teil der Geschichte, der im Hier und Jetzt noch fassbar ist.“ So wird aktuell eine Jubiläumsausstellung zusammengestellt, in welcher insbesondere die Nüziger Zeitzeugen der vergangenen Jahrzehnte zu Wort kommen sollen. Hierzu finden in den nächsten Tagen und Wochen Interviews statt. Zudem wird ein interaktiver Dorfweg mithilfe einer App erstellt. Dieser wird entlang von sechs bis acht Stationen die Entwicklung des Ortes anschaulich aufzeigen, wobei auch hier bereits die Zeitzeugeninterviews eingearbeitet werden. Außerdem werden auch Unterrichtsmaterialien entwickelt, die ab dem kommenden Schuljahr zur Vermittlung der lokalen Geschichte eingesetzt werden können.
In Bezug auf das 1200-Jahre-Jubiläum war auch eine Exkursion in das Stiftsarchiv nach St. Gallen geplant. Dort findet eine Jahresausstellung unter dem Namen „Folcwins Gedächtnis“ statt, mit eigens angeschafften Vitrinen, in denen die Schriftstücke präsentiert werden. Aufgrund der Coronakrise wurde die Exkursion aber bis auf Weiteres abgesagt.
Zum Jubiläum
Im Stiftsarchiv in St. Gallen, Schweiz, befindt sich eine Quellensammlung der Vorarlberger Landesgeschichte, die Folcwin-Urkunden. Diese 27 Urkunden wurden 2017 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Die Urkunden wurden in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts angefertigt und belegen Rechtsgeschäfte des damaligen Beamten Folcwin. Im Zuge eines Rechtsgeschäfts wurde im Jahr 820 auch ein Nüziger namentlich genannt. NIC