Wie ein Reklameleiter auf den Vatertag kam

In Österreich wird der Vatertag immer am zweiten Sonntag im Juni gefeiert.
Geschichte Eine Flaute in der Textilbranche hat dazu geführt, dass in Österreich im Jahr 1956 ein offizieller Vatertag eingeführt worden ist. Die Idee dazu hatte der Wiener Helmut Herz, der damit die Wirtschaft in den schwächelnden Sommermonaten ankurbeln wollte. Der heute 93-Jährige war damals Reklameleiter bei Gloriette-Hemden. In einem Gespräch mit dem Vorarlberger Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner erzählte ihm dieser von Berichten in deutschen Illustrierten über die Besäufnisse am „Herrentag“ in Deutschland. In unserem Nachbarland wird der Vatertag stets zu Christi Himmelfahrt gefeiert.
Ein Herz für die Väter
Bei der Konzeption der Werbepläne für das kommende Jahr fiel dem Werbeleiter das Gespräch wieder ein und schon war die Idee, den Vatertag als Familienfest nach Österreich zu holen, geboren. Zur Umsetzung wurde ein Vatertagskomitee eingerichtet, Gmeiner sprach im Radio über die Aktion und Herz selbst ging durch die Redaktionen, um den Vatertag anzupreisen.
Der Begründer selbst wurde am ersten Vatertag von seinem Sohn mit einer Zeichnung beschenkt. Daraus entwickelte er die Idee, einen großen Malwettbewerb auszurufen. Die Kinder sollten den Beruf ihres Vaters zeichnen. Knapp 80.000 Kinder reichten ihre Zeichnungen ein. Sie alle hatten zu Hause gefragt: „Papa, was machst du eigentlich?“ Und genau das war die Grundidee dahinter, nämlich Väter und ihre Kinder zusammenzubringen.