Freud und Leid zum 180er

Feierlichkeiten fielen coronabedingt teilweise ins Wasser.
Musikverein Es hätte an sich ein absolutes Fabeljahr für den Musikverein Frastanz werden sollen. 180-Jahr-Feier, das neue Vereinsheim und passend dazu abgestimmt ein Feierprogramm verteilt über das ganze Jahr. Die Coronavirus-Pandemie hat dem aber zumindest im ersten Halbjahr einen kräftigen Strich durch die Rechnung gemacht. Alle öffentlichen Auftritte mussten abgesagt werden, auch der Probenbetrieb ruhte während mehrerer Wochen und konnte eben erst wieder aufgenommen werden.
Den Kopf in den Sand zu stecken, entspricht aber nicht dem Charakter der Frastanzer Musikanten rund um Obmann Johannes Decker. So laufen die Vorbereitungen für einen Schritt Richtung Normalität. Das große Open Air am 4. Juli wird aber definitiv nicht stattfinden, für Ende Juni ist jedoch ein Parzellen-Hopping, bei dem verschiedene kleine Ensembles aufspielen sollen, geplant. Ein genauer Termin dafür ist aber noch ausständig. Zumindest vorbehaltlich fixiert ist aber der Auftritt am 26. August im Rahmen der Frastanzer Sommerbühne.
Optimistisch zeigt sich Obmann Decker dann auch, wenn es um den Termin für den Umzug in das neue Probelokal im Untergeschoss des Bildungszentrums Frastanz-Hofen geht. Dort sollen dann rund 370 Quadratmeter Fläche die derzeit bestehenden Platzprobleme im alten Musikheim aus den 60er-Jahren lösen. Die perfekt funktionierende Zusammenarbeit zwischen Musikverein und Gemeinde zeigt sich perfekt bei diesem Thema. Die Kommune stellt dem Verein die neue Unterkunft kostenlos zur Verfügung, im Gegenzug übergibt die Musik aber gleichzeitig das bestehende Gebäude samt Grundstück an die Marktgemeinde. Die neuen, großzügig verbesserten Probenmöglichkeiten sollen dann insofern genutzt werden, dass die schon jetzt bestens umgesetzte Nachwuchsarbeit – knapp 60 Kinder und Jugendliche musizieren derzeit aktiv beim Verein – nochmals zu intensivieren. Diese Arbeit trägt auch seine erkennbaren Früchte: Bei einem internationalen Musikwettbewerb landete man am zweiten Platz, die Jungmusik durfte bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele vor allen geladenen Ehrengästen aufspielen und sogar ein selbstgeschriebenes Musical kam bereits zur Aufführung. Geprobt wird jeweils am Freitagabend – interessierte potenzielle Neomusiker sind jederzeit herzlich willkommen.
Weitblick zeigt der Musikverein auch bei der Zusammenarbeit mit anderen Dorfvereinen, wie etwa beim ersten Gemeinschaftskonzert zusammen mit den zahlreichen Frastanzer Chören, als rund 160 Protagonisten die Zuhörer in der Pfarrkirche begeisterten.
Die Gründung des Musikvereins geht auf das Jahr 1840 zurück – man ist somit eine der ältesten Blasmusiken des Landes – eines zeigt das Engagement der Verantwortlichen eindrücklich: Diese Geschichte ist noch lange nicht zu Ende geschrieben und wird noch viele neue Kapitel zu Tage bringen. CEG
Meine Motivation ist das gemeinsame Musizieren von Jung und Alt, ständig dazulernen zu können und festzustellen, dass nach manchmal mühevoller Probenarbeit etwas Großartiges entstanden ist. Kapellmeister Martin Madlener (41)
Ich durfte im Herbst 2019 das Amt der Jugendreferentin übernehmen. Das gemeinsame Musizieren bereitet mir viel Freude. Neben Auftritten kommen auch gesellschaftliche Aktivitäten nicht zu kurz. Jugendreferentin Michaela Sahler (27)
Wenn ich sehe, mit wie viel Freude und Begeisterung geprobt, vorbereitet, organisiert, aber auch gelacht, gesungen und gespielt wird, bin ich gerne Obmann einer so großartigen Truppe. Obmann Johannes Decker (38)