So klappt’s mit dem ­Studium im Ausland

Extra / 09.07.2020 • 10:53 Uhr
Katharina Rhomberg (r.) studierte von 2016 bis 2019 Wirtschafts- und Umweltkunde an der London School of Economics and Political Science (LSE). Rhomberg
Katharina Rhomberg (r.) studierte von 2016 bis 2019 Wirtschafts- und Umweltkunde an der London School of Economics and Political Science (LSE). Rhomberg

Project Access Austria unterstützt Schüler bei der Bewerbung an Elite-Unis in England und Amerika.

SCHWARZACH Cambridge, Oxford, Harvard, Princeton, Stanford, Yale – für viele Maturanten hierzulande scheinen diese elitären Universitäten in weiter Ferne zu sein. Und das nicht nur geografisch. Kaum einer spielt mit dem Gedanken, sich an einer dieser renommierten Unis zu bewerben.

Für viele Schüler steht nach der bestandenen Matura ohnehin ein großes Fragezeichen. Oft ist der nächste Schritt völlig offen. Bedingt durch die Coronapandemie bleiben vielen Schülern gerade heuer essenzielle Beratungsmöglichkeiten verwehrt. Besonders hart trifft es dabei diejenigen, die zu Hause mit weniger Ressourcen zu kämpfen haben. Genau hier kommt das von Studenten gegründete Non-Profit Start-Up Project Access Austria ins Spiel.

Für alle

„Die Bewerbung an Top-Unis soll für alle möglich sein, die echte Begeisterung und Motivation mitbringen – unabhängig von sozioökonomischem Hintergrund“, lautet das Credo der im Jahr 2017 ins Leben gerufenen Initiative. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, ambitionierten Schülern aus weniger privilegierten Familien ein Studium an einer Top-Universität im Ausland zu ermöglichen.

Seit der Gründung von Project Access Austria unterstützen österreichweit über 50 junge Mentoren, die selbst an einer Top-Universität im Ausland studieren, die nächste Generation an begabten Schülern. Gemeinsam bewältigen sie akademische und finanzielle Herausforderungen. Von Bewerbungsschreiben, über Finanzierungsmöglichkeiten, bis hin zum Stärken des Selbstbewusstseins; die Mentoren begleiten ihre Mentees bei jedem Schritt ihres Weges und das kostenlos.

Von Bregenz nach London

Eine dieser Mentoren ist Katharina Rhomberg. Im Alter von 15 Jahren zog es die Bregenzerin nach England, um im Rahmen eines Auslandsjahres ihr Englisch zu verbessern. Die Vorarlbergerin entschloss sich dazu, die Internationale Matura abzulegen und blieb so auf der Insel hängen. In weiterer Folge bewarb sie sich an verschiedenen Unis in England und wurde schließlich an der London School of Economics and Political Science (LSE) angenommen, wo sie von 2016 bis 2019 Wirtschafts- und Umweltkunde studierte.

„Ich hatte das große Glück, auf eine Vielzahl an informierten Lehrkräften zurückgreifen zu können, die nicht nur den englischen Bewerbungsprozess in- und auswendig kannten, sondern auch über die einzelnen Unis sehr gut Bescheid wussten“, erzählt sie. „Die Normalsituation für Schüler, die in Österreich maturieren, sieht anders aus.Tatsache ist, dass ihre Schulen und Lehrer oft wenige Informationen und Erfahrungen diesbezüglich haben. Vor allem für Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Haushalten ist oft wenig bis hin zu fast keiner Unterstützung da“, sagt sie.

Viele Vorteile

Diese Erkenntnis brachte sie dazu, sich beim Project Access Austria aktiv einzubringen. „Über Freunde und Mitstudenten in London habe ich damals von diesem Projekt erfahren“, erzählt sie. „Es ist eine tolle Chance, sich den Traum vom Studium an einer Spitzen-Uni im Ausland zu verwirklichen.“

Ihre positiven Erfahrungen will die Bregenzerin nun auch anderen schmackhaft machen. „Im Ausland gibt es oft nicht nur interessante Fächerkombinationen oder größere Freiheiten in der Modulauswahl. Mir hat im Besonderen die Vielfalt an Nationalitäten, Kulturen und Sichtweisen imponiert, die durch die vielen internationalen Studenten entstehen. Man kann somit nicht nur akademisch profitieren, sondern auch menschlich“, führt sie ins Treffen.

Erst kürzlich konnte Rhomberg einem ihrer Mentees zur Aufnahme an einer Elite-Uni verhelfen. „Im Moment helfe ich meinem derzeitigen Mentee bei der Bewerbung im September. Dabei steht das Schreiben des Personal Statements gerade im Vordergrund“, berichtet Katharina Rhomberg.

Bootcamp im August

Den frischgebackenen Maturanten, die sich für einen solchen Weg interessieren, empfiehlt Rhomberg das Bootcamp, das heuer von 31. Juli bis 2. August stattfindet. Dort erhalten Schüler bei spannenden Seminaren, Workshops und Gruppendiskussionen drei Tage lang kostenlos Unterstützung und Bewerbungstipps und wer weiß, vielleicht scheinen elitäre Universitäten wie Cambridge, Oxford, Harvard, Princeton, Stanford oder Yale plötzlich doch nicht mehr so weit entfernt, wie anfänglich geglaubt.

Project Access Austria: Internet: https://austria.projectaccess.co/, Facebook: facebook.com/projectaccessaustria, Instagram: projectaccess.aut.