Zukunft heißt Renaturierung

Extra / 10.05.2021 • 08:03 Uhr

„Die ökonomische Währung der Natur ist nicht Profit, sondern Leben“, sagt die Trägerin des Alternativen Nobelpreises, die indische Physikerin Vandana Shiva. Die Sozialaktivistin, Wissenschafterin und Kritikerin der derzeit herrschenden Globalisierung zeigt unermüdlich Ursache und Wirkung der Umweltzerstörung durch ein ausschließlich profitorientiertes Weltwirtschaftssystem auf – u. a. mit ihren Büchern „Seeds of Suicide“, „Earth Democracy“, „Staying Alive“ oder „Soil not Oil“. Zahlreiche Dokumentarfilme wie „Seeds of Freedom“, „A Quest for Meaning“ oder „Terra Madre“ informieren über Ökofeminismus und gesunde Lösungen – ganz besonders bei der globalen Ernährungssicherung. Mode-Anarchistin und Umweltaktivistin Vivienne Westwood (80) möchte den Paradigmenwechsel für den Natur- und Klimaschutz noch erleben und benennt schonungslos die Ursache des Übels: „Unser marodes Finanzsystem ist der Feind!“ Eine „Renaturierung aller Lebensbereiche“ bedeutet bei sich selbst zu beginnen und im Rahmen seiner Möglichkeiten im eigenen Wirkungsbereich das Rädchen im großen Ganzen zu sein für eine ethisch-humanistische und ökologisch-soziale Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung. In Vorarlberg gehen zahlreiche Private, Vereine, Schüler(innen), Solidargemeinschaften, Land­wirt(innen), Gemeinden, kleine und mittlere Betriebe wie auch internationale Exportunternehmen mit gutem Beispiel voran und betreiben aktiv die überlebensnotwendige Ökotransformation nach dem „Cradle-to-Cradle“-Prinzip. Vom Produktdesign über Produktionsprozesse bis hin zur Reststoffverwertung wird auf Schadstoffimpact verzichtet und Ressourcen werden im (Natur)Kreislauf gehalten. Sie zeigen beeindruckend, dass Natur- und Klimaschutz im Einklang mit unternehmerischem Erfolg stehen können und bringen die drei Säulen des Lebens, die Ökonomie, Ökologie und Soziales in Harmonie.

„Bei sich selbst beginnen und das wirkungsvolle Rädchen im großen Ganzen sein.“

Verena Daum

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