“Man hat mir immer Chancen gegeben”

Warum der Generationswechsel und Diversity Chancen für Unternehmen sind.
Bregenz Annahita Esmailzadeh ist 31 Jahre alt und Managerin bei Microsoft. Angelo Holzknecht ist 38 Jahre alt und CEO bei Hirschmann Automotive. Bei der Diskussionsrunde am Nachmittag sprachen die beiden mit VN-Chefredakteur Gerold Riedmann über das Thema „Chancen: Generationswechsel und Diversity“.
Diversity sei in der jüngeren Generation tatsächlich ein wichtiges Thema, sagt Angelo Holzknecht. „Auch wir als internationales Unternehmen, das gerade in den letzten zehn Jahren sehr stark international gewachsen ist, müssen uns mit Diversity vermehrt auseinandersetzen. Gerade auch aufgrund des Fachkräftemangels ist Diversity für uns ein ganz wichtiges Thema, um die Leute zu bekommen, die wir brauchen, um auch in Zukunft erfolgreich zu wachsen“, erläutert er.
Skepsis
Ob Annahita Esmailzadeh jemals mit Vorurteilen am Arbeitsplatz zu kämpfen hatte? Die 31-Jährige erzählt von einem prägenden Erlebnis zu Beginn ihres sechsmonatigen Praktikums in einer Softwareentwicklungsabteilung: „Ich bin total verloren im Gang meiner neuen Abteilung gestanden und habe ganz verzweifelt nach meinem neuen Team gesucht. Bis mir dann ein Herr entgegenkam und sagte: ,Schön, dass du da bist, aber du hast dich leider verlaufen. Die Marketingabteilung ist im zweiten Stock.‘“ Zu diesem Zeitpunkt habe sie zum ersten Mal gemerkt, dass sie mit den Eigenschaften, die sie mitbringt, in diese Welt nicht wirklich reinpasse oder zumindest für Skepsis sorge. „Jung, Migrationshintergrund, eine Frau und das alles in der Techbranche –das, in dieser Kombination erwartet man nicht“, stellt die 31-Jährige fest. Später habe sie die Erfahrung gemacht, dass sie Personen am Anfang zwar mehr auf den Prüfstand genommen hätten, abwartend und reserviert waren. „Aber dann, nach einer gewissen Zeit, habe ich überhaupt keinen Unterschied gemerkt. Man hat mir immer Chancen gegeben“, hält Annahita Esmailzadeh fest.
Zu wenig Frauen
Bei Hirschmann Automotive versuche man ständig, Frauen anzuwerben, berichtet Angelo Holzknecht. „Diversität führt auch zu mehr Innovation und Innovation ist das, was wir gerade in unserem Unternehmen und in unserem Umfeld als Automobilzulieferer brauchen, damit wir zukünftig auch erfolgreich am Markt sein können“, unterstreicht einer der jüngsten CEOs Vorarlbergs. Es gebe allerdings viel zu wenig Frauen, die aus technischen Berufen zu Hirschmann kämen. „Deshalb haben wir auch in der Führungsetage viel zu wenige Frauen“, führt er aus. Der Mittelstand habe tatsächlich mehr damit zu kämpfen, weibliche Talente zu finden, weil die großen Unternehmen, die sehr bekannten Techkonzerne, schon des Namens wegen, die wenigen weiblichen Talente, die es gibt, an sich binden würden, bestätigt die Business-Influencerin und Autorin. „Das zeigt sich auch auf der Vorstandsebene.“

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