Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Gut zu wissen

Gesund / 19.10.2012 • 11:20 Uhr

Kennen Sie „Jesus-Chips“? Oder haben Sie schon einmal von „rumdietern“ oder „spoilern“ gehört? Von „Mehlaugen“ oder „Flachbrezeln“. Oder „Einschlafhilfen“, die es in der Schule geben soll? Nein? Dann sollten Sie sich dringend jugendsprachlich „upgraden“. Sonst stehen Sie womöglich irgendwann als „Nullchecker“ da und wissen nicht, dass Ihr Sohnemann mit Kumpels rumgammelt, wenn er von „Atzen“ und „absicken“ „labert“.

Ja, genauso hört sich die Jugendsprache „unplugged“, also unverfälscht an. Nachzulesen in einem neuen Wörterbuch, das über 600 Vokabeln und Sprüche enthält, die bei jungen Leuten in Deutschland, der Schweiz und Österreich gerade total „pyro“ sind. Und damit das auch wirklich jeder „rallt“, bekommt der Leser die Begriffe auch noch in britischem und amerikanischem Englisch sowie in Französisch und Spanisch aufgetischt. Man ist ja schließlich „open minded“.

Wer hätte gedacht, dass wir Erwachsenen irgendwann einmal eine Gebrauchsanleitung benötigen, um die Jugend zu verstehen. Man kann die Wortschöpfungen nun als fantasiereich loben oder als Grauslichkeit verdammen. Nur „akk“ sollte uns die Sache nicht sein. Sonst sind wir in den Augen unserer Sprösslinge bald nur noch „verklostert“. Deshalb mein Rat: „Mehlauge, bleib wachsam.“

marlies.mohr@vn.vol.at