Deutsche Experten im LKH Feldkirch

Gesund / 16.11.2012 • 11:50 Uhr
Im Herzkatheterlabor des Landeskrankenhauses Feldkirch sind seit Kurzem auch deutsche Kardiologen zugange. Foto: vn/hofmeister
Im Herzkatheterlabor des Landeskrankenhauses Feldkirch sind seit Kurzem auch deutsche Kardiologen zugange. Foto: vn/hofmeister

Kooperation mit Klinikum Friedrichshafen hilft auch Vorarlberger Patienten.

Feldkirch. Herzrhythmusstörungen können jeden Menschen treffen. Eine Kooperation mit dem Klinikum Friedrichshafen stellt sicher, dass solche Fälle in Vorarlberg optimal behandelt werden. „Diese Zusammenarbeit besteht im Rahmen eines EU-geförderten Projekts“, erklärt Primar Dr. Werner Benzer, Leiter des Instituts für Interventionelle Kardiologie im LKH Feldkirch. Seit April behandeln die Experten aus Friedrichshafen Patienten auch direkt im LKH Feldkirch. Für die Vorarlberger bedeutet dies, dass der Großteil der Untersuchungen und Behandlungen auch bei komplexeren Herzrhythmusstörungen ebenfalls in Feldkirch durchgeführt werden kann.

Schwierige Diagnose

Wie wichtig das ist, weiß Primar Werner Benzer aus der Praxis: „Die Diagnose von Herzrhythmusstörungen ist schwierig und für Patienten extrem beunruhigend, wenn das Herz aus dem Takt gerät und der Arzt keine Ursache dafür findet. Bei Arztbesuchen, selbst im Langzeit-EKG, schlägt das Herz meistens unauffällig und gleichmäßig.“

In der Regel werden Patienten mit verborgenen komplexen Herzrhythmusstörungen nach telefonischer Voranmeldung in der Rhythmusambulanz des Instituts für Interventionelle Kardiologie untersucht und beraten. Ergibt sich die Notwendigkeit eines Kathetereingriffs und ist der Betroffene mit diesem Vorgehen einverstanden, erfolgt die Terminvergabe für einen kurzen stationären Aufenthalt zur endgültigen Diagnosestellung mithilfe einer sogenannten elektrophysiologischen Stimulation (EPS). Nach Möglichkeit wird auch gleich die Behandlung der Rhythmusstörung mittels Katheterablation durchgeführt.

Neueste Technik

Durch die Kooperation mit der Sektion Elektrophysiologie im Klinikum Friedrichshafen sind im dortigen EPS-Labor, vorausgesetzt, die Krankenkassen übernehmen die Kosten, auch aufwändigere Untersuchungen und Behandlungen möglich, die im LKH Feldkirch nicht durchgeführt werden können. Dabei lassen sich auch in den Herzkammern verborgene Rhythmusstörungen ausfindig machen. Das EPS-Labor in Friedrichshafen wurde erst jüngst komplett modernisiert und bietet nun die neueste Technik zur Diagnostik und Behandlung aller Arten von Herzrhythmusstörungen an. „In vielen Fällen ist mit Hilfe der EPS nicht nur die Diagnose, sondern auch eine Behandlung möglich“, erklärt Dr. Hansjörg Bauerle, Leiter der Sektion Elektrophysiologie.