Ernährung und Krebsrisiko

Gesund / 16.11.2012 • 11:50 Uhr
Die Wissenschaft konnte genauer definieren, welche Lebensmittel im Kampf gegen Krebserkrankungen wirken. Foto: vn
Die Wissenschaft konnte genauer definieren, welche Lebensmittel im Kampf gegen Krebserkrankungen wirken. Foto: vn

Mini Med Studium am Dienstag informiert über Nutzen eines gesunden Lebensstils.

Feldkirch. (VN-mm) Krebs: scheinbar immer noch eine unbezwingbare Geißel der Menschheit. Es gibt Hunderte verschiedene Krebserkrankungen. Auch der Verlauf kann sehr unterschiedlich sein. Fest steht, dass Krebs eine Erkrankung des Erbguts darstellt, die im Laufe des Lebens erworben wird. Bei 5 bis 10 Prozent der Krebserkrankungen besteht eine erbliche Veranlagung, bei 30 bis 40 Prozent hingegen ist eine ungesunde Lebensweise der Auslöser, wobei die Ernährung eine wichtige Rolle spielt. In welcher Form, darüber informieren Prof. Dr. Gebhard Mathis und Ernährungswissenschafterin Mag. Angelika Stöckler beim Mini- Med-Abend am Dienstag, 20. November, im LKH Feldkirch.

Umfassend untersucht

Jedes Jahr erkranken österreichweit etwa 35.000 Menschen an Krebs, fast die Hälfte von ihnen stirbt daran. Bis zu 40 Prozent der Krebserkrankungen gehen auf das Konto falscher Ernährung. Doch eines gleich vorweg: Es gibt keine spezielle Krebsdiät, weder zur Vorbeugung noch zur Heilung. Als gesichert hingegen gilt, dass ein gesunder Lebensstil das Risiko entscheidend minimiert. „Über 200 Wissenschafterinnen und Wissenschafter haben weltweit untersucht, welche Nahrungsmittel vor Krebs schützen und welche die Entstehung von Krebs begünstigen“, unterstreicht Gebhard Mathis die Bedeutung des Themas. Auch die Ergebnisse sind schlüssig. Zu viel tierisches Fett, zu viel rotes Fleisch und Alkohol im Übermaß sind für die Entstehung von Tumoren förderlich. „Das gilt allgemein, also für verschiedenste Krebsarten“, erklärt Mathis.

Einfluss auf Krebsarten

Daraus folgern auch allgemeine Schutzfaktoren. Ausreichend Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate zählen dazu. „Sie sorgen für eine ausreichende Darmtätigkeit, wodurch Schadstoffe weniger lang im Darm verbleiben“, führt der Internist als Vorteil an. Auch Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, aufgenommen durch Obst und Gemüse, sind ein Schutz gegen Killerzellen, ebenso wie Calzium, das in Milchprodukten enthalten ist.

Untersucht haben die Wissenschafter auch den Einfluss der Ernährung auf einzelne Krebsarten. Demnach schützt Obst wahrscheinlich vor Mund-, Rachen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Magen- und Lungenkrebs. Zwiebel und Lauchgemüse reduziert das Magenkrebs- und Knoblauch das Darmkrebsrisiko. Auch körperliche Aktivität ist ein wesentliches Kriterium.

Im Falle von Brustkrebs wirken Stillen, wenig Körperfett, Bewegung, Calzium und Obst gefahrenmindernd. Das Prostatakrebsrisiko erhöht sich durch zu viel Calzium, zu viel Fleisch, zu viel Milch und Milchprodukte. Gesenkt wird es durch Selen, Hülsenfrüchte, Soja und Vitamin E.

Mini Med

Gesunde Ernährung – Grundstein zur Vorsorge von Krebserkrankungen

» Referenten: Prof. Dr. Gebhard Mathis, Internist, Mag. Angelika Stöckler, Ernährungswissenschafterin

» Termin: Dienstag, 20. November 2012, Panoramasaal LKH Feldkirch

» Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr

» Eintritt und Benützung der Parkgarage frei