Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Anregung fürs Gemüt

Gesund / 23.11.2012 • 11:20 Uhr

Noch sind es ein paar Tage hin bis zum ersten Adventsonntag und bis Weihnachten überhaupt. Trotzdem leuchten schon lange da und dort Christbäume beseelt in den dunklen Nachthimmel, hängen glitzernde Girlanden über Straßen und erklimmen wackere Nikoläuse die Hauswände. Ganz zu schweigen von den Auslagen der Geschäfte, die bereits seit Wochen hübsch dekoriert von der stillsten Zeit im Jahr künden. Irgendwie scheint es, als rutsche Weihnachten schön langsam in den Sommer. Ganz ohne Klimawandel.

Stattdessen kommt das Gesetz der Serie zum Tragen. Jemand fängt an, schon ziehen weitere nach. So ergibt eins das andere und irgendwann wird auch bei uns, wie in Amerika nicht unüblich, noch im Mai der Weihnachtsschmuck an den Haustüren hängen. Praktisch, erspart man sich doch das Wegräumen, denn das nächste Weihnachtsfest kommt bestimmt.

Mir ist unlängst ein einfacher, aber sehr tiefsinniger Satz untergekommen. „Die Ware Weihnacht ist nicht die wahre Weihnacht“, stand da zu lesen. Und: Autor leider unbekannt. Schade: Ich hätte ihm gerne gratuliert. Wiewohl der Umstand, dass Weihnachten alle Jahre wieder im Kommerz untergeht, nichts umwälzend Neues darstellt. Hin und wieder mit der Nase darauf gestoßen zu werden, kann trotzdem nicht schaden. Eine kleine Anregung fürs Gemüt, quasi. Wenn wir denn da noch empfindlich sind. Aber Advent und Weihnachten sind diesbezüglich eine sichere Bank.

marlies.mohr@vn.vol.at