Infektionen sind nicht nur harmlos

Gesund / 12.04.2013 • 10:32 Uhr
Ideal ist natürlich eine Schwangerschaft ohne Komplikationen.
Ideal ist natürlich eine Schwangerschaft ohne Komplikationen.

Im Harn- und Genitaltrakt können sie problematisch sein. Mini Med mit neuen Infos.

Wolfurt. (VN-mm) Von Infektionen des Harn- und Genitaltrakts bei Frauen und Männern handelt das Mini Med Studium am Mittwoch, 17. April, im Cubus in Wolfurt. Zur Sprache kommen Möglichkeiten der Vorbeugung sowie Behandlung. Referenten sind Primar Dr. Walter Neunteufel, Leiter der Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Dornbirn, sowie Primar Dr. Andreas Reissigl, Leiter der Urologie im LKH Bregenz und Mini-Med-Studienleiter.

Gynäkologische Infektionen betreffen das äußere Genitale, die Scheide, die Gebärmutter, die Eileiter, die Eierstöcke und die Brustdrüse. In den gleichen Bereich fallen auch Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Gonorrhoe, Syphilis, HIV und HPV. „Da Infektionen der Geschlechtsorgane die Fruchtbarkeit beeinflussen können, sollten sie vermieden und im Fall des Falles schnell behandelt werden“, erklärt Walter Neunteufel. Eine wichtige Rolle dabei spielen Antibiotika.

Impfung als Vorsorge

Eine der häufigsten Infektionen bei Frauen überhaupt ist jene mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Diese Infektion kann sogar Krebsvorstufen und Gebärmutterhalskrebs verursachen. „Es ist daher besonders wichtig, dieser Infektion vorzubeugen“, so Neunteufel. Seit 2006 gibt es eine Impfung, die Mädchen, aber auch Buben zwischen 12 und 14 Jahren angeraten wird. „Die HPV-Impfung für Frauen ist eine der wichtigsten Errungenschaften und darf vorbehaltlos allen jungen Frauen empfohlen werden“, betont der Gynäkologe.

Kommt es in der Schwangerschaft zu Infektionen, betreffen sie und ihre Behandlung häufig nicht nur die Mutter, sondern auch das ungeborene Kind. Deshalb gilt: Generelle Infektionen dürfen nur mit Medikamenten bzw. Antibiotika behandelt werden, die auch das ungeborene Kind verträgt. Lokale Infektionen wie zum Beispiel Scheidenentzündungen oder Muttermundentzündungen müssen behandelt werden, um eine Frühgeburt zu vermeiden.

Viele Infektionen, vor allem Virusinfektionen, können dem Ungeborenen schaden: Vor allem Röteln, Toxoplasmose, Streptokokken und Hepatitis sollten während Schwangerschaft und Geburt vermieden werden.

Die meisten Harnwegsinfektionen entstehen durch die Übertragung von Bakterien vom Anus zur Harnröhre. Hauptauslöser sind Bakterien vom Stamm der Escherichia coli sowie Enterokokken. Diese Keime kommen natürlicherweise im Darm vor und besitzen dort auch keinen Krankheitswert. Gelangen sie allerdings in die Harnröhre – vor allem in die Blase – können sie sich stark vermehren. Das Resultat ist eine Entzündung des Gewebes.

Der Körper verfügt über einige Mechanismen, um sich davor zu schützen: Ein vergleichsweise einfacher, aber sehr wichtiger Vorgang ist das Wasserlassen. So werden die Harnwege durchgespült, was verhindert, dass sich Keime festsetzen. Auch das saure Milieu der Scheide fungiert als Barriere gegen Bakterien.

Bei Männern ab 60 häufiger

Bei Männern ist die Erkrankung vor dem 60. Lebensjahr sehr selten. Nach diesem Zeitpunkt steigt die Wahrscheinlichkeit eines Harnwegsinfekts allerdings an, wofür die Vergrößerung der Prostata verantwortlich zeichnet. Die Blase kann dadurch schlechter entleert werden, der dort verbleibende Restharn begünstigt die Entstehung einer Entzündung.

Mini Med

Infektionen des Harn- und Genitaltrakts bei Mann und Frau: Das Neueste zur Vorbeugung und Behandlung sowie zu den Symptomen

» Referenten: Primar Univ.-Prof. Dr. Andreas Reissigl, LKH Bregenz, Primar Univ.-Doz. Dr. Walter Neunteufel, KH Dornbirn

» Termin: Mittwoch, 17. April 2013, Cubus Wolfurt

» Beginn: 19 Uhr, Eintritt ab 18 Uhr

» Eintritt frei