Yoga stärkt Rücken und Knochen

Allerdings empfiehlt sich in jedem Fall das Üben unter fachlicher Anleitung.
Linderung. Yoga fördert die Körperwahrnehmung, stärkt Muskeln sowie Knochen und hilft dabei, psychischen Stress zu lindern. Was für die einen eine Möglichkeit zur Selbsterfahrung ist, kann bei Rückenschmerzen- und Osteoporosepatienten zu einer Linderung führen.
Rückenschmerzen sind häufig Resultat mangelnder Bewegung im Alltag oder falscher Sitzpositionen am Arbeitsplatz. Mit Übungen auf der Yogamatte soll der Bewegungsapparat wieder in Schwung kommen. Dass Yogaübungen gegen Verspannungen und Steifheit helfen, haben Wissenschafter aus den USA herausgefunden. Sie untersuchten 228 Patienten, die an chronischen Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule litten. Dazu teilten sie die Testpersonen in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe besuchte einmal pro Woche einen
Yogakurs mit Rücken- und Schulterübungen à 75 Minuten, die zweite Gruppe unterzog sich einem wöchentlichen Stretchingkurs. Die Probanden der dritten Gruppe machten Dehnübungen in Eigenregie mittels Praxisratgeber zu Hause.
Während der Testphase wurden die Teilnehmer zu ihren Rückenschmerzen telefonisch sowie anhand einer Schmerzpunkteskala befragt (nach 6/12/26 Wochen). Im Vergleich zu den Personen, die mit Selbstanleitung trainierten, nahmen die Rückenbeschwerden bei den Yoga- und Stretchingkurs-Teilnehmern nach zwölf Wochen deutlich ab. Auch nach 26 Wochen litten sie unter weniger starken Beschwerden als die selbstständig trainierenden Probanden. Zudem nahm jeder vierte Teilnehmer des Yoga- und des Stretchingkurses weniger schmerzstillende Medikamente ein als vor Trainingsbeginn. Bei den Probanden, die eigenständig trainierten, blieb die Medikamentenaufnahme gleich hoch. Die schmerzlindernde Wirkung von Yoga und Muskeldehnung führen die Wissenschafter unter anderem auf die knochenstärkenden Effekte von Yoga zurück.
Yoga macht Knochen stark
Auch bei Osteoporose erweist sich Yoga als hilfreich. Durch die Körperbelastung und Muskelspannung wird der Knochenaufbau angeregt und wirkt dadurch dem osteoporosebedingten Knochenabbau entgegen. Forscher des College of Physicians and Surgeons in New York haben die Auswirkungen von Yoga auf die Knochendichte bei Osteoporose- sowie Osteopeniepatienten untersucht. Eine Gruppe der Osteoporosepatienten praktizierte Yoga über zwei Jahre zehn Minuten täglich. Die Kontrollgruppe übte kein Yoga aus. Nach zwei Jahren wurde bei den Teilnehmern der Yogagruppe die Knochendichte am Hüft- sowie an den Wirbelfortsätzen gemessen. Die Knochendichte verbesserte sich bei den Yogis sowohl im Wirbelsäulen- als auch im Hüftbereich. Bei den Probanden der Kontrollgruppe stellte sich keine Verbesserung der Knochendichte ein.
Doch es gilt: Anfänger sowie Ungeübte sollten Yoga nicht im Alleingang praktizieren, sondern sich einer geleiteten Yogagruppe anschließen. Unter der Anleitung eines Yogalehrers kann man sich Schritt für Schritt an die einzelnen Positionen und Übungen herantasten, das eigene Körpergefühl verbessern und Grenzen ausloten.