Krampf mit den Adern am Bein

Venenleiden sollten ernst genommen werden. Neues dazu beim Mini Med Studium.
Feldkirch. (VN-mm) Schluss mit Krampfadern und Besenreisern: Unter diesem Motto steht das Mini Med Studium am kommenden Mittwoch im Panoramasaal des LKH Feldkirch. Der Titel ist Programm, denn Venenerkrankungen gehören nach Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten überhaupt. Als Experten in dieser Sache treten OÄ Dr. Elisabeth König (LKH Bregenz) und Primar Dr. Wolfgang Hofmann (LKH Feldkirch) auf.
Erhöhtes Thromboserisiko
Viel zu oft sind Venenkrankheiten früher als Lappalie abgetan worden. Aber: „Krampfadern oder Varizen, wie sie in der medizinischen Fachsprache heißen, sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, betont Elisabeth König. Der Grund: Sie erhöhen das Risiko für Thrombosen und Embolien.
Es gibt eine erblich bedingte Neigung zu Krampfadern. Frauen haben außerdem häufiger Varizen als Männer. Viele Frauen entwickeln Krampfadern in der Schwangerschaft, da der Druck in den Beinvenen ansteigt. Gleiches bewirkt starkes Übergewicht. Ein weiteres Problem: Mit zunehmendem Alter lässt die Elastizität der Venen und Venenklappen nach. Dadurch erhöht sich die Gefahr von Thrombosen. Löst sich das Blutgerinnsel in den Venen, und bleibt es in kleineren Gefäßen, etwa der Lunge stecken, spricht man von Embolie.
Auf Anzeichen achten
Zwischen dem Aussehen der Krampfadern und der Schwere des Problems muss jedoch nicht unbedingt ein Zusammenhang bestehen. „So können wenig auffällige Varizen zahlreiche Beschwerden verursachen und große, knotig verdickte Adern gar keine“, erklärt die Chirurgin. Wenn Krampfadern symptomatisch werden, schmerzen die Beine, sie können sich schwer anfühlen oder jucken. Manchmal lösen sie auch nächtliche Krämpfe aus. König: „Zu den Anzeichen, auf die zu achten ist und die ärztlich abgeklärt gehören, zählen Geschwüre oder offene Wunden im Bereich des Fußknöchels, die nicht durch eine Verletzung entstanden sind, eine starke Beinschwellung oder Blutung aus oder in der Nähe von Krampfadern.“ Blutungen treten zwar selten auf, können jedoch gefährlich sein und erfordern sofortige medizinische Hilfe.
Therapie ratsam
Grundsätzlich ist eine Therapie bei Krampfadern ratsam – nicht nur aus kosmetischen Gründen. Ob und wie sie behandelt werden müssen, hängt vom Typ der Krampfadern ab, vom Ort und Ausmaß der Venenveränderungen sowie von den individuellen Beschwerden. Ein kleiner Eingriff zur Ausschaltung von Besenreisern und kleinen Seitenastkrampfadern ist die Verödung, die ambulant durchgeführt werden kann. Die Wunderwaffe „Laser“ ist noch relativ neu und wird unterschiedlich beurteilt. Nicht jeder Laser ist laut Elisabeth König für jede Art der Behandlung richtig. Bei starken Krampfadern ist die operative Versorgung auf konventionellem Wege mittels „Stripping“ vorgesehen, das heißt, die Vene wird oben und unten durchtrennt, auf der Sonde fixiert und herausgezogen.
Die älteste und effektivste Methode zur Behandlung venöser Erkrankungen ist die Kompressionstherapie. Grundsätzlich sei es wichtig, frühzeitig einen Spezialisten aufzusuchen, um eine entsprechende Diagnostik durchzuführen und weitere Behandlungsschritte festzulegen. Dies vor allem um weiteren Schaden zu vermeiden.
Sofortige Bewegung
Zwar gelten die einzelnen Methoden der Venenbehandlung gemeinhin als risikoarm. Dennoch können in seltenen Fällen auch bei einer Venenbehandlung Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Nachblutungen oder Hautverfärbungen auftreten, die aber problemlos behandelt werden können. Dem Thromboserisiko wird durch eine sofortige Bewegungstherapie und das Tragen von Kompressionsstrümpfen vorgebeugt. Um bei einer Venenbehandlung Risiken minimieren zu können, ist zum einen die Wahl des Arztes von entscheidender Bedeutung, zum anderen aber auch die strikte Befolgung der ärztlichen Anweisungen vor und nach der Venenbehandlung.
Mini Med
Venenleiden und schmerzende Beine: Schluss mit Krampfadern und Besenreisern
» Referenten: Primar Univ. Doz. Dr. Wolfgang Hofmann, Abteilung für Gefäßchirurgie, LKH Feldkirch, OÄ Dr. Elisabeth König, Chirurgische Abteilung, LKH Bregenz
» Termin: 15. Mai 2013, Panoramasaal LKH Feldkirch
» Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr
» Eintritt frei, Mini-Med-Besucher parken gratis in der Tiefgarage