Forscher setzen auf „richtigen Riecher“

Schüler erleben im Institut für Atemgasanalytik Forschung hautnah.
Dornbirn. (VN-zud) Je früher Krankheiten diagnostiziert werden, umso wirkungsvoller ist die anschließende Behandlung. Spezifische Bio-signalmoleküle, die bei bestimmten Krankheiten über die ausgeatmeten Gase oder Ausdünstungen der Hautporen ausgeschieden werden, könnten zur Frühdiagnose herangezogen werden. Jedoch ist der Geruchssinn des Menschen zu schwach ausgeprägt, um diese Gase zu erkennen. Moderne instrumentelle Analysegeräte der Chemie im neuen Labor des Instituts für Atemgasanalytik hingegen sorgen für den „richtigen Riecher“, um Krankheiten in Zukunft nichtinvasiv und schmerzfrei zu „erschnüffeln“. Doch die Atemgasanalytik ist ein junges Forschungsgebiet, gibt Marco Freek zu bedenken. Gemeinsam mit Anton Amann von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Professor Thomas Gabriel vom BG Dornbirn betreut er das Projekt „FEM_PERS“ von „Sparkling Science“.
Schüler lernen schnell
Im Rahmen dieses Projekts zur Förderung von Schülern in den Bereichen der Naturwissenschaften und der Technischen Wissenschaften bekommen seit Jänner acht Schüler des BG Dornbirn Einblicke in die Spurengasanalytik mit modernsten Messgeräten. „Es ist faszinierend, wie schnell die Schüler die Prozesse gelernt haben“, berichtet Bioingenieurin Veronika Ruzsanyi (Akademie der Wissenschaften). Auch die Schüler sind fasziniert von den Eindrücken, die sie im Dornbirner Labor sammeln können. Schwerpunkt der Vorarlberger Schüler ist die Hautanalyse. „Die Schüler charakterisieren die durch die Haut von Patienten mit Hautirritationen oder Hautkrankheiten freigesetzten flüchtigen organischen Verbindungen“, erklärt Thomas Gabriel. Die anonymisierten Daten und Auswertungen verwenden die Schüler für einen Vortrag in Bratislava. Darauf freuen sie sich ganz besonders: „Das wird der Höhepunkt des Projekts.“
Ob sich einer der Schüler nach abgeschlossener Matura für ein Studium der Naturwissenschaften entscheidet, wird sich zeigen. Den kurz vor der Pension stehenden Professor Thomas Gabriel würde es freuen. Gibt es doch in Europa viel zu wenig Naturwissenschafter.

Es ist sehr spannend, welche medizinischen Rückschlüsse man aus Hautgasen ableiten kann. Als Testperson bei „Sparkling Sciene“ hat man bei mir bereits eine Hautmessung vorgenommen.

Europaweit fehlen 15.000 Naturwissenschafter. Projekte wie dieses bieten einen Einblick in die Welt der Medizin und Chemie abseits des Unterrichts. Es soll Schülern die Berufe in dieser Richtung schmackhaft machen.

An diesem Projekt gefällt mir am besten, dass wir einen Einblick in die Forschung bekommen. Die physikalischen und chemischen Vorgänge, die im Massenspektrometer vonstatten gehen, sind sehr interessant.


Das fächerübergreifende Projekt verbindet Chemie und Medizin, was uns Schülern eine Lern- und Forschungsmethode ermöglicht, die von der Schule normalerweise nicht angeboten wird. Das ist eine große Chance für uns.