Sonnenstrahlen ganz ohne Reue genießen

Gesund / 12.07.2013 • 10:35 Uhr
Ein paar Minuten Sonne am Tag sind besonders wichtig für die Vitamin-D-Produktion. Das stärkt die Knochen. Foto: VN/Steurer
Ein paar Minuten Sonne am Tag sind besonders wichtig für die Vitamin-D-Produktion. Das stärkt die Knochen. Foto: VN/Steurer

Endlich ist der Sommer da – Tipps von Dr. Robert Strohal zum richtigen Verhalten in der Sonne.

Feldkirch. (VN-sas) Mit den Sommerferien scheint endlich auch der Sommer ins Land gezogen zu sein. Und man nimmt an jeder Ecke wahr: Sonnen-Pilger zieht es raus – ob auf das Fahrrad, die Rollerblades oder einfach nur für einen Abstecher ins Schwimmbad. Das, was vorher so lange auf sich hat warten lassen, muss jetzt voll ausgekostet werden: die Sonne und ihre herrlich wärmenden Strahlen. Aber Vorsicht vor einer „Überdosis“.

Primar Dr. Robert Strohal von der Abteilung für Dermatologie am LKH Feldkirch weiß: „Es hängt natürlich vom Hauttyp ab, wie viel Sonne ,erlaubt‘ ist. Eine Person mit dem Hauttyp 1 kann sich viel weniger in der Sonne aufhalten als jemand mit dem Hauttyp 3 oder 4.“ Ganz prinzipiell gelte aber: Zwischen acht und zehn Uhr morgens könne man sich zumeist ohne Bedenken in der Sonne aufhalten, da sie dann noch nicht so viel Kraft hat wie zur Mittagszeit oder am frühen Nachmittag. „Ab 16 Uhr ist die Sonne dann wieder wesentlich harmloser, da sie schräg steht“, informiert der Primar. In der Zeit dazwischen sei Vorsicht geboten.

Alle zwei Stunden eincremen

Hält man sich dennoch viel draußen auf – etwa im Schwimmbad –, heißt es daheim in der Früh: „Nackig ausziehen und von oben bis unten großzügig einschmieren“, so Strohal. „Das Eincremen unbedingt alle zwei bis drei Stunden wiederholen“, fügt er hinzu. Von Sonnenbaden und intensivem Bräunen rät er ab: „Sonne genießen ohne Reue ist angesagt. Extremes Sonnenbaden ist ungesund und stark krebsgefährdend“, warnt er. Auch im Schatten könne man „wegen der Streustrahlung von der Seite“ braun werden.

Sonnenbrille als Wegbegleiter

Neben der Sonnencreme sollen laut Strohal Sonnenbrille und -hut als ständige Wegbegleiter mitgeführt werden. „Ganz essenziell ist das bei Kindern. Aber auch beim Gärtnern sollte immer ein Sonnenhut getragen werden.“ Fängt man sich dennoch einen Sonnenbrand ein, empfiehlt Strohal in Apotheken erhältliche After-Sun-Lotions. „Ein gutes Hausmittel ist auch kühler Topfen. Kühlen ist bei Sonnenbränden ganz wichtig“, so der Chefarzt. Ist der Sonnenbrand großflächig und sehr schmerzhaft, rät der Dermatologe zu einem Arztbesuch. „Hierfür gibt es einige entzündungshemmende Mittel – etwa eine Cortisonsalbe.“ Dasselbe gelte beim Sonnenstich: Sofort zum praktischen Arzt. Anzeichen für einen Sonnenstich sind Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit.

Gesundes Vitamin D

Strohal will aber auch die positiven Auswirkungen der Sonne nicht unbetont lassen: „Die Sonne ist ganz wichtig für die Vitamin-D-Produktion. Vitamin D brauchen wir für die Stärkung der Knochen.“ Im Normalfall würden hierfür ein paar Minuten Sonnenschein am Tag an Gesicht und Armen ausreichen. „Bei Kindern sollte man deshalb darauf achten, dass man es mit Sonnenschutz nicht übertreibt. Es muss nicht immer Sonnenschutzfaktor 50 sein, ein 30er-Schutz reicht meist aus – und am späten Nachmittag kann man die Kinder getrost in die Sonne lassen.“