Überlebenschancen steigern durch Studie
Krebs. Eine neue Studie soll helfen, die Überlebenschancen für Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verbessern. An der vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) geleiteten Untersuchung beteiligen sich in den kommenden sechs Jahren 19 Kliniken in ganz Deutschland, wie das UKE mitteilte. Die ersten Patienten sollen ab August behandelt werden. Erste Studien aus den USA weisen demnach darauf hin, dass sich die Überlebenschancen der Patienten möglicherweise erhöhen, wenn sie vor der Operation bestrahlt werden und eine Chemotherapie erhalten. Das soll nun mit der neuen Studie überprüft werden. Bisher wird der Tumor herausoperiert, erst danach erhält der Patient eine Chemotherapie, um eventuell verbliebene Krebszellen zu zerstören.
Das sogenannte Pankreaskarzinom hat die niedrigsten Überlebensraten unter allen Krebserkrankungen. Die Statistik Austria hat von 2007 bis 2009 in Österreich 1446 Neuerkrankungen registriert, 1409 waren tödlich. Mit 230 Neuerkrankungen pro Jahr liegt Oberösterreich an dritter Stelle hinter Niederösterreich und Wien. Männer erkranken statistisch gesehen etwas häufiger als Frauen – das Verhältnis liegt bei 1,5:1. „Die Heilungschancen sind bei dieser Erkrankung leider sehr schlecht, da der Tumor häufig erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird“, erklärt Maximilian Bockhorn, Oberarzt für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am UKE.
410 Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, die keine Metastasen haben und noch unbehandelt sind, können an der Studie teilnehmen. Vorrangiges Ziel sei es, das Langzeitüberleben der Patienten deutlich zu verbessern – von derzeit 30 auf 42 Prozent nach drei Jahren, erklärten die Experten. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt die Studie mit 2,8 Millionen Euro.