Viel Bauchfett erhöht das Sterberisiko

Gesund / 13.09.2013 • 10:50 Uhr

Studie. Wie eine französische Studie zeigt, erhöht viel Bauchfett das langfristige Sterblichkeitsrisiko von Menschen nach einem überstandenen Herzinfarkt erheblich. Wie Tabassome Simon vom Hopital St. Antoine und Nicholas Danchin vom Hopital Europeen Georges Pompidou am Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) berichteten, sollten Betroffene nach einem Infarkt dringend ihren Lebensstil ändern. „Zum Zeitpunkt des Herzinfarkts ist die unmittelbare Sterblichkeit bei übergewichtigen Patienten niedriger, ein in der Intensivmedizin bekanntes Phänomen, das als Adipositas-Paradoxon beschrieben wird“, erklärte Simon. Über die Langzeiteffekte von Übergewicht und insbesondere von Bauchfett auf die Herzinfarkt-Sterblichkeit war bisher allerdings wenig bekannt.

Die Studie analysierte die Daten von 3670 Herzinfarkt-Patienten in Bezug auf Fünf-Jahres-Mortalität, Body-Mass-Index und Bauchumfang. Die Sterblichkeit nach fünf Jahren war bei untergewichtigen Patienten mit einem BMI von weniger als 22 am höchsten (plus 41 Prozent) und bei Herzinfarkt-Überlebenden mit einem BMI zwischen 25 und 35 am niedrigsten. Patienten mit starker Fettleibigkeit (BMI über 35) hatten ebenso eine deutlich erhöhte Fünf-Jahres-Mortalität (plus 65 Prozent) wie Patienten mit einem großen Bauchumfang von mehr als 100 Zentimeter bei Frauen bzw. mehr als 115 Zentimeter bei Männern.

Auch Untergewicht als Risiko

„Ausgeprägtes Bauchfett, schwere Adipositas, aber auch Untergewicht sind Risikofaktoren für die Langzeitsterblichkeit nach einem Herzinfarkt“, so Otmar Pachinger von der Med Uni Innsbruck. Weder zu dünn noch zu dick zu sein, ist günstig, aber besonders ungünstig ist ein großer Bauchumfang.