Gut fürs Gemüt
Zucker ist schlecht für die Zähne, aber gut fürs Gemüt. Heißt es zumindest. So gesehen könnte die Ankündigung des Gesundheitsministers, wonach es bald Gratis-Zahnspangen für Kinder und Jugendliche geben soll, zumindest das Herz der Stimmbürger erwärmen.
Ein Schelm, der jetzt denkt, es handle sich um ein billiges Wahlzuckerl? Mitnichten. Immerhin hätte
Alois Stöger fünf Jahre Zeit gehabt, dieses Anliegen in die Tat umzusetzen. Die Tabaksteuer spült ja immer noch reichlich Geld in die Bundeskasse. Dass ihm, so kurz vor den Nationalratswahlen, die „e-Card der Eltern wichtiger ist als die Kreditkarte“ nährt wohl berechtigt die Zweifel. Auch über die Kritik der politischen Mitbewerber braucht er sich ob der reichlich schiefen Optik nicht zu wundern.
Davon abgesehen ist das Thema viel zu ernst, um als Lachnummer zu enden. Kieferregulierungen sind eine kostspielige Sache. Viele Eltern müssen sich eine solche Behandlung für ihre Kinder buchstäblich vom Mund absparen. Vorarlberg verfügt zwar über ein Unterstützungsmodell. Aber natürlich würden Mütter und Väter lieber keinen Selbstbehalt zahlen. Das ist wohl nur allzu verständlich. Wie viel Wert die Botschaft vom gesunden Lächeln ohne finanzielle Belastung hat, wird man sehen. Hohle Versprechen sind bei solchen Dingen aber in jedem Fall absolut fehl am Platz.
marlies.mohr@vn.vol.at
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