Robotertechnologie fürs Herz

Am Unispital Zürich unterstützt neue Technik die Behandlung von Rhythmusstörungen.
Zürich. Immer mehr Menschen leiden unter Herzrhythmusstörungen, insbesondere unter Vorhofflimmern. Diese Erkrankung wird heute medikamentös oder mit einer Katheterablation, einem nichtoperativen Eingriff mittels Herzkatheter direkt im Herzen, behandelt. Nun setzt das Universitätsspital Zürich als erstes Schweizer Zentrum eine neuartige Robotertechnologie ein.
Individuelle Behandlung
Die häufigste Herzrhythmusstörung ist das mit einem unregelmäßigen Herzschlag verbundene Vorhofflimmern. Diese chronische Erkrankung ist eine bedeutende Ursache von Schlaganfällen und Herzschwäche bei älteren Menschen. In der Schweiz sind über 100.000 Patienten davon betroffen. Tendenz steigend.
Ob bei Vorhofflimmern Medikamente oder die Katheterablation die richtige Therapie ist, hängt vom Gesundheitszustand der Betroffenen ab. Herzrhythmusspezialisten der Klinik für Kardiologie des Universitätsspitals Zürich entscheiden sorgfältig, welches für den Patienten die bestmögliche Behandlungsoption ist. Für die Katheterablation setzt das Universitätsspital seit Kurzem ein Robotersystem ein. „Die neue Robotertechnik unterstützt den Kathetereingriff und ist für uns ein wichtiger Fortschritt. Damit kann eine Rhythmusstörung durch die gezielte Abgabe von Energie exakt dort, wo sie im Herz entstanden ist, behandelt werden“, erklärt der aus Götzis stammende Herzspezialist Privatdozent Dr. Thomas Wolber.
Bessere Resultate
Der in der Klinik für Kardiologie tätige Oberarzt hat bereits erste Patientinnen und Patienten erfolgreich behandelt. „Das System garantiert eine hohe Präzision und ermöglicht Bewegungsabläufe, die mit der menschlichen Hand nicht möglich wären, was zu besseren Resultaten führt“, ergänzt Wolber. Beim Roboter handelt es sich um ein leichtes, portables Gerät, das in wenigen Minuten auf- beziehungsweise abgebaut werden und entsprechend flexibel zum Einsatz kommen kann.
Neues Herzzentrum
Demnächst wird am Universitätsspital Zürich das neue Herzzentrum eröffnet. Für die Behandlung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen wurde ein hochmodernes elektrophysiologisches Herzkatheterlabor gebaut, in dem sämtliche Behandlungsverfahren zur Verfügung stehen. Die Rhythmusabteilung des Universitären Herzzentrums unter der Leitung von Professor Firat Duru ist ein schweizerisches Referenzzentrum für Herzrhythmusstörungen. Sie ist führend an nationalen und internationalen Forschungsprojekten zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen beteiligt.