Wenn jede Bewegung schmerzt

Mini Med Studium erklärt Arthrose und Arthritis sowie Thera-piemöglichkeiten.
Wolfurt. (VN-mm) Bewegung ist Bestandteil des Lebens und wichtig für die Gesunderhaltung des Körpers. Allerdings können Abnützungserscheinungen und Entzündungen in den Gelenken dem schnell ein Ende setzen. Wer an Arthrose oder Arthritis leidet, und das sind nicht wenige, kann ein schmerzliches Lied davon singen. Über Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten informiert das Mini Med Studium am Mittwoch, 13. November, im Cubus in Wolfurt. Gestaltet wird der Abend von einem Ärztetrio, nämlich Primar Dr. Winfried Heinzle (Orthopädie KH Dornbirn), Primar Dr. Antonius Schuster (Radiologie LKH Bregenz) und OA Dr. Arno Martin (Orthopädie LKH Feldkirch).
Erhöhte Belastung
Die häufigste Ursache für Gelenksschmerzen ist die Arthrose. Grund sind laut Antonius Schuster die höhere Lebenserwartung und die gesteigerte Lust an sportlicher Betätigung. Beides führe zu einer erhöhten Belastung der Gelenke und damit zu einem häufigeren Auftreten der Arthrose, so der Radiologe. Sein Fach, die Radiologie, hilft in der Erstdiagnose, der Verlaufsbeurteilung und der Abschätzung der Prognose. Denn so einfach ist das bei diesen Erkrankungen nicht. Die Rheumatologie kennt nämlich rund 200 verschiedene Diagnosen, wobei zwischen entzündlichen und nichtentzündlichen Erkrankungen zu unterscheiden ist. „Dem Radiologen kommt in der Abklärung des unspezifischen Gelenksschmerzes eine wichtige Rolle zu. Denn es geht darum, zwischen den viel häufigeren reinen Abnützungsveränderungen einer Arthrose die selteneren entzündlichen Veränderungen einer Arthritis zu erkennen“, erklärt Primar Schuster. Dabei wird jedes Gelenk getrennt beurteilt, und die Veränderungen werden nach Schweregrad klassifiziert.
Wichtige Frühdiagnostik
Auch die Frühdiagnostik gewinnt aufgrund verbesserter Therapiemethoden und zur Prävention immer mehr an Bedeutung. Um irreparable Schäden zu vermeiden, sollte eine Arthritis-Diagnose möglichst schon vor dem Auftreten sichtbarer Probleme gestellt werden.
An degenerativen Veränderungen etwa des Kniegelenks leiden heute schon 15 Prozent der über 65-Jährigen. „Jeder fünfte Betroffene entwickelt typische Symptome dieser Erkrankung“, sagt OA Dr. Arno Martin, Orthopäde im LKH Feldkirch. Die Ursache der Kniegelenksarthrose ist allerdings nach wie vor nicht eindeutig geklärt. Es sind jedoch viele Risikofaktoren bekannt, die zum Teil behandelt werden können, wie etwa starke Beindeformitäten. Bei operativ gut beeinflussbaren Risikofaktoren stehen chirurgische Maßnahmen im Vordergrund. Bei degenerativen Veränderungen können Techniken zur Behandlung von Knorpelschädigungen eingesetzt werden. „Auch die konservativen Möglichkeiten sollten vor einem Eingriff ausgeschöpft werden“, empfiehlt Martin.
Die operativen Verfahren lassen sich in gelenkserhaltende und nicht gelenkserhaltende Verfahren unterteilen. „Gelenkserhaltende Verfahren sind Gelenksspiegelung mit Reinigung des Gelenkes, knorpelverbessernde Maßnahmen sowie Operationen zur Achsenkorrektur“, erläutert Primar Winfried Heinzle, Leiter der Orthopädie im KH Dornbirn. Zu den nichtgelenkserhaltenden Verfahren zählen die prothetische Gelenksversorgung sowie Versteifungsoperationen. In seinem Mini-Med-Vortrag wird Heinzle weiters einzelne Krankheitsbilder der Hüfte erläutern, die bei Nichtbehandlung zum Auftreten von arthrotischen Strukturveränderungen führen.
Mini Med
Arthrose und Arthritis – Ursachen, Symptome und Therapie
Referenten: Primar Dr. Winfried Heinzle (Leiter der Orthopädie im KH Dornbirn), Primar Dr. Antonius Schuster (Leider der Radiologie im LKH Bregenz), OA Priv. Doz. Dr. Arno Martin MSc (interimistischer Leiter der Orthopädie im LKH Feldkirch)
Termin: 13. November 2013, Cubus Wolfurt
Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr
Eintritt frei