Der „Wille“ ist trainierbar

MOTIVATION. (VN-akp) Gefragt ist neben der körperlichen Fitness für das Race Across America (RAAM) vor allem die mentale Stärke. „Wenn man sich fragt, warum man das macht, muss man die Antwort parat haben. Ich habe mir ein Ziel gesteckt und will das unbedingt erreichen“, sagt René Illigasch. Erst 2007 hat er mit Radfahren begonnen, davor wog er 112 Kilogramm. „Ich hatte keine Freude mehr mit mir selbst. Dann bin ich mit einem Kollegen in vier Tagen mit dem Bike nach Wien geradelt, habe dann an Radmarathons teilgenommen und in einem Jahr 30 Kilogramm abgenommen“, erzählt er seine persönliche Geschichte.

Nach dem „Race around Austria“ bzw. 85 Fahrstunden waren seine Zehen zwei Monate lang taub. „Man muss es lieben, sich zu quälen, und einen extremen Ehrgeiz haben. Aber das Gefühl, wenn man es schafft, und zwar gemeinsam mit dem Betreuerteam, ist unbeschreiblich. Wenn ich daran denke, bekomme ich Gänsehaut“, so Illigasch. Sportpsychologe Christian Uhl: „Solche Höchstleistungen zu erbringen braucht Trainingsdisziplin, den unerschütterlichen Glauben an sich selbst, eine gute Körperwahrnehmung und viel Motivationsfähigkeit. Menschen abseits des ‚Durchschnitts‘ trainieren ihren Willpowermuskel täglich“, erklärt er.

Das Ziel ständig vor Augen

„Außergewöhnliche Leistungen entstehen durch gewöhnliche Methoden, die außergewöhnlich trainiert werden. Oft ist die Zielbindung emotional sehr hoch, die Athleten haben das Ziel ständig vor Augen“, sagt der Sportpsychologe. Menschen erbringen Höchstleistungen, wenn sie nicht nur für sich alleine, sondern für einen übergeordneten Sinn kämpfen. „Und das ist bei diesem Vorarlberger Trio der Fall.“