Weihnachten ohne Probleme: Tipps bei Histamin-Intoleranz

Gesund / 06.12.2013 • 11:49 Uhr
Nicht alle können so unbedenklich einen Glühwein genießen. Bei Problemen mit dem Histamin heißt es aufpassen.  Foto: VN/Steurer
Nicht alle können so unbedenklich einen Glühwein genießen. Bei Problemen mit dem Histamin heißt es aufpassen. Foto: VN/Steurer

Alles, was im Advent schmeckt, kann auch ungesunde Reaktionen auslösen.

vorsicht. Glühwein, Rotwein, Walnüsse, Hartkäse oder Rohwurst: Sie alle stehen auf der „schwarzen Liste“ von Menschen mit Histamin-Unverträglichkeit aufgrund von Enzymmangel. Die Symptome reichen von roten Flecken im Gesicht über Bauchschmerzen bis hin zu Atembeschwerden oder Schwindel.

Enzymmangel

Durch den Mangel an dem Enzym DAO (Diaminooxidase) kann der Körper Histamin aus Lebensmitteln nicht abbauen. Die Folge ist, dass sich Histamin anhäuft und Reaktionen wie Kopfschmerzen, Hautausschlag, Juckreiz, laufende Nase, Atembeschwerden, Übelkeit, Schwindel oder Magen-Darm-Beschwerden auslöst, die teilweise einer Allergie ähneln. Die permanente, genetisch bedingte wird von der temporären Histamin-Intoleranz, die weit mehr Menschen betrifft, unterschieden. Diese ist eine zeitweilige Blockade des Enzyms Diaminooxidase und kann unter anderem durch Alkohol und Pharmazeutika ausgelöst werden. Große Mengen an Histamin enthalten zum Beispiel Camembert, Parmesan, Sardellen, geräucherter Matjes, Salami, Speck, Rotwein, Rotweinessig oder Glühwein.

Andere Lebensmittel können Histamin im Körper unspezifisch freisetzen und lösen deshalb eine Unverträglichkeitsreaktion aus. Dazu zählen zum Beispiel Erdbeeren, Kiwi, Zitrusfrüchte, Ananas, Bananen, Meeresfrüchte oder Walnüsse.

Folgende Tipps können helfen, die Reaktion auf eine Histamin-Intoleranz aufgrund von Enzymmangel zu lindern oder zu vermeiden.

Achten Sie unbedingt auf frische Lebensmittel. Durch Tiefkühlen kann deren Histamingehalt nämlich sogar noch erhöht werden. Daher frische Lebensmittel bevorzugen.

Zufuhr von Vitamin B6 erhöhen: Die regelmäßige Zufuhr von Vitamin B6 (Getreide, Hülsenfrüchte, Algen, Vitaminpräparate) kann die Beschwerden einer Histamin-Intoleranz ebenfalls lindern.

Zufuhr von Vitamin C erhöhen: aber keinen Zitronensaft verwenden, denn Vitamin C beschleunigt den Abbau von Histamin. Jede Quelle ist gut, nur von Zitrusfrüchten muss abgeraten werden, da diese die Histaminausschüttung fördern. Gute Vitamin-C-Quellen sind frisches Obst und Gemüse oder Kartoffeln.

Gewisse Medikamente sollten vermieden werden (fragen Sie dazu Ihren behandelnden Arzt). Es gibt Medikamente, die das Enzym Diaminooxidase (DAO) blockieren (zum Beispiel diverse Hustenstiller, Antibiotika oder Herz-Kreislauf-Mittel), andere fördern die körpereigene Ausschüttung von Histamin, wie etwa Diclofenac.

Zufuhr des Enzyms Diaminooxidase (DAO): Bei Histamin-Intoleranz aufgrund von Enzymmangel können histaminhaltige Speisen ohne Beschwerden verzehrt werden, wenn vorher DAO zugeführt wurde. Damit geben Betroffene dem Körper jenen natürlichen Bestandteil zurück, der ihm für die Verarbeitung von überschüssigem Histamin fehlt. Präparate sind in Apotheken erhältlich.

Nicht alle können so unbedenklich einen Glühwein genießen. Bei Problemen mit dem Histamin heißt es aufpassen.  Foto: VN/Steurer
Nicht alle können so unbedenklich einen Glühwein genießen. Bei Problemen mit dem Histamin heißt es aufpassen. Foto: VN/Steurer